Städtisches Meerbusch-Gymnasium Strümp Oper besucht Gymnasium in Meerbusch

Die mobile „Junge Oper“ hat für Sechstklässler am SMG „Hänsel und Gretel“ aufgeführt.

Verkleidet als grüne Waldengel hatten acht Schüler aus der 6e einen Auftritt in der Oper „Hänsel und Gretel“ in der Aula des Städtischen Meerbusch-Gymnasiums.

Foto: Verena Bretz

Gerade noch hat Musiklehrerin Anna Hölscher begeistert davon erzählt, dass gleich zehn ihrer Schüler auf der Bühne stehen werden: „Max wird den Sandmann spielen, Carolin das Taumännchen, und acht Kinder aus der 6e werden als Waldengel im grünen Umhang auftreten“, kündigt sie an. „Sie sind schon super nervös, aber sie hatten eine Woche Zeit zum Üben.“

Und nur wenige Minuten später steht die Lehrerin plötzlich selbst auf der Bühne in der Aula des Städtischen Meerbusch-Gymnasiums. „Davon habe ich ehrlich nichts gewusst“, sagt sie in einer kurzen Verschnaufpause zwischen zwei Auftritten als Mutter von „Hänsel und Gretel“.

Die „Junge Oper“, ein mobiles Opernensemble aus Detmold, hat die berühmte Oper von Engelbert Humperndinck in dem Meerbuscher Gymnasium für alle rund 130 Sechstklässler aufgeführt. „Wir haben parallel in allen sechsten Klassen im Unterricht die Oper Hänsel und Gretel behandelt. Da passt dieser Opernbesuch natürlich perfekt“, sagt Hölscher.

Darsteller improvisieren und
machen Quatsch für die Kinder

Das Besondere: Die rund einstündigen Aufführungen sind speziell für Kinder gedacht. Sie müssen nicht ausschließlich still da sitzen, sondern dürfen immer wieder Fragen beantworten und sich beteiligen und sogar als Chor einzelne Lieder mitsingen, etwa „Ein Männlein steht im Walde“. Und immer wieder improvisieren die drei Darsteller Joachim, Benedikt und Helen auch oder machen Quatsch.

Vor Beginn der Aufführung hat Joachim, der gleichzeitig die Rolle des Vaters von Hänsel und Gretel und die Hexe spielt, die Schüler in die geheimnisvolle Welt der Oper eingeführt. Sie haben gelernt, welche Instrumente es dort gibt, was eine Souffleuse macht, wozu die Maske dient und warum die Dinge auf der Bühne auch als Requisiten bezeichnet werden. Und dann holte er auch schon Musiklehrerin Anna Hölscher auf die Bühne – das Gejohle war groß, als der Opernsänger sie fragte, ob sie denn außer singen und tanzen auch gut meckern könnte. „Jaaaa“, schallte es aus dem Publikum.

Die Fachschaft Musik hat den Opernbesuch am SMG zum ersten Mal organisiert, finanziert hat ihn zu einem Großteil der Förderverein der Schule. „So mussten die Kinder lediglich noch drei Euro pro Person bezahlen“, sagt Hölscher. Und es hat sich gelohnt, wie die Schüler nach der Aufführung betonen. „Mir hat es richtig gut gefallen, weil wir so viel mitmachen durften“, sagt Isabelle.