Ehrung für einen Osterather mit Herzblut

Jürgern Bergert erhält vom Bundespräsidenten das Bundesverdienstkreuz.

Meerbusch. Dies sei mehr als nur ein Stück Metall auf dem Markt der Eitelkeiten, sagte der stellvertretende Landrat Hans-Ulrich Klose gestern, bevor er Jürgen Bergert das Bundesverdienstkreuz ans Revers steckte. „Diese Auszeichnung ist vielmehr ein Ausdruck des Respekts und Beweis dafür, dass der Geehrte sich in hohem Maß für eine Sache engagiert und Mitgefühl für andere Menschen gezeigt hat“, so Klose weiter.

Jürgen Bergerts Werdegang als Persönlichkeit des öffentlichen Lebens begann mit der Gründung der Jungsozialisten 1963 in Osterath. Der Sozialdemokrat war zwischen 1970 und 2004 in unterschiedlichen Ausschüssen in Meerbusch politisch tätig und von 1975 bis 1989 Ratsmitglied. „Dass Jürgen Bergert als Neuling unmittelbar der Vorsitz des Rechnungsprüfungsausschusses und wenig später auch des Sozialausschusses anvertraut wurde, ist höchst ungewöhnlich und zeugt von seiner Kompetenz“, hob Bürgermeister Dieter Spindler hervor.

Doch der heute 67-Jährige war nicht nur kommunalpolitisch aktiv. Und alles, was er darüber hinaus machte, hing immer irgendwie mit Osterath zusammen: Er war Mitbegründer des Awo-Ortsvereins und setzte sich als Vorsitzender des Bürgervereins Pro Osterath über Parteigrenzen hinweg für die Umgehungsstraße und die Umsetzung der Ortskernsanierung ein. „Das hat ihm auch Anfeindungen beschert, doch Bergert blieb immer ein Mann, der mit Herzblut den Kompromiss suchte“, erinnerte Spindler.

Bergert rief auch das Parkfest ins Leben, trug entscheidenden Anteil daran, dass die Bank von Erwin Heerich und der Pavillon im Rathauspark installiert wurden. Die Ehrennadel der Stadt erhielt der Osterather bereits 1989, im Jahr 2005 folgte die Verdienstplakette. Dass er bislang noch nicht das Bundesverdienstkreuz in seinen Händen hielt, überraschte den Parteigenossen Bernd Scheelen — und er setzte die Hebel in der Staatskanzlei in Bewegung. Scheelen dazu: „Vom Bundespräsidenten hat man zuletzt nicht viel Gutes gehört. Dass er Jürgen Bergert eines Bundesverdienstkreuzes für würdig befand, war jedoch eine hervorragende Entscheidung.“