Große Fußball-Reise Österreichische Fans reisen aus Meerbusch zu zehn EM-Spielen
Meerbusch · Eine Gruppe von Fußballfans aus Österreich hat Karten für mehrere Partien der Euro 2024 erhalten. Übernachtet hat sie in Meerbusch.
Für Herbert Wimmer (68), Bruder Erich (64), dessen Sohn Patrick (35) und Schwager Franz Voller (63) endet am heutigen Montag eine große Fußball-Reise. Zwei Wochen lang haben die vier Österreicher zehn EM-Spiele zusammen im Stadion verfolgt. Als Heimbasis für ihren Trip haben sie das Gästehaus Münks in Osterath gewählt. Ihre gesamte Zeit verbrachten sie hier in zwei Doppelzimmern. „Unser ursprünglicher Plan war, direkt in Düsseldorf unterzukommen, aber das Hotel in Meerbusch war etwas preiswerter“, sagt Erich Wimmer. Bereut haben sie ihre Wahl zu keiner Zeit. „Es war ein echter Goldgriff. Wir sind super verpflegt worden und haben uns pudelwohl gefühlt“, berichtet Herbert Wimmer.
Zudem sei die Anbindung aus Osterath hervorragend gewesen. „Mit dem Auto ist man in kürzester Zeit auf drei verschiedenen Autobahnen, mit der Bahn in gut 20 Minuten in Düsseldorf – was will man mehr“, sagt Franz Voller. Meerbusch habe ihnen auch gut gefallen, auch wenn sie nicht allzu viel davon sehen konnten. „Wir waren ja ständig unterwegs – entweder zu den Spielen oder neue Städte erkunden“, berichtet Patrick Wimmer. Fast täglich stand eine Partie in der Umgebung auf dem Programm. Die wenigen Ruhetage nutzte das Quartett, um Luxemburg, Bonn und Venlo zu besuchen. „Ein bisschen Kultur und Sightseeing muss neben dem Fußball auch sein“, sagt Franz Voller.
Für die vier Männer aus St. Pölten, ist es nicht die erste gemeinsame Turnierreise. Sie haben seit der WM 1998 in Frankreich zahlreiche Welt- und Europameisterschaften zusammen besucht. „Fußball ist unsere große Leidenschaft – und alle zwei oder vier Jahre versuchen wir, unseren Urlaub danach auszurichten“, berichten Herbert Wimmer. Die Organisation ihrer Tour nach Deutschland nahmen sie sofort auf, als klar war, dass das Losglück auf ihrer Seite war. Während viele bei den Ticketbestellungen leer ausgingen, erhielten sie gleich für zehn EM-Spiele Karten. „Wir haben uns ganz normal beworben. Dass es so gut geklappt hat, könnte daran liegen, dass wir immer die teuerste Kategorie ausgewählt haben“, mutmaßt Erich Wimmer.
Für die Tickets musste jeder
von ihnen 2100 Euro hinblättern
Satte 2100 Euro musste jeder Einzelne von ihnen für die Tickets hinblättern. Etwa die gleiche Summe kommt für Kost und Logis obendrauf. „Dass es kein günstiger Trip wird, war uns vorher klar. Aber wenn wir so was machen, dann auch richtig“, betont Franz Voller.
Der Besuch ihres ersten Spiels der Euro zwischen Georgien und der Türkei werden die Vier noch lange in Erinnerung behalten – aber nicht nur, weil beide Teams ein tolles Match ablieferten. Es goss an diesem Tag in Dortmund wie aus Kübeln. „Es gab auf dem Weg ins Stadion kein Entkommen. Wir waren nass bis auf die Unterhose“, sagt Herbert Wimmer lachend. Die Sorge, dass sich womöglich jemand erkälten könnte, bewahrheitete sich glücklicherweise nicht. Die beste Stimmung erlebten sie beim Duell zwischen der Schweiz und Schottland. „Die Schotten haben für eine unglaubliche Stimmung gesorgt, das wird unvergesslich bleiben“, sagt Erich Wimmer.
Die großen Stadien in Köln, Düsseldorf, Gelsenkirchen und Dortmund hätten sie auch begeistert. „In unserem Heimatland haben wir solche Fußballtempel nicht. 60 000 Zuschauer in Dortmund – das war schon beeindruckend“, sagt Herbert Wimmer. Wenn sie in ihren roten Österreich-Trikots herumliefen, seien sie auch in Meerbusch häufiger mal angesprochen worden. Die Resonanz auf ihre Europameisterschafts-Reise sei aber durchweg positiv gewesen. „Alle waren neugierig, höflich und haben sich für uns gefreut“, berichtet das Quartett.
Für Hotel-Inhaber Bernhard Münks waren die Fans sehr angenehme Gäste. „Ich bin selbst ein großer Fußballfan und war beim Frühstück immer gespannt, was die Jungs wieder erlebt und zu berichten haben“, sagt Münks. Mit dem Achtelfinalspiel am Montagabend in Frankfurt zwischen Portugal und Slowenien endet das große EM-Abenteuer der vier Österreicher. „Es hat irrsinnig Spaß gemacht. Wir nehmen nur positive Erinnerungen mit nach Hause“, betont das Quartett.