Jubiläum in Büderich 25 Jahre Brauereiausschank Gulasch
Meerbusch · Das Gasthaus in Büderich hat viele Wirte erlebt. Seit Corona hat sich einiges verändert – auf der Speisekarte und im Image des Restaurants.
Eigentlich ist der Name irreführend. Denn das, was das „Gulasch“ in Büderich an Gerichten und Events anbietet, geht weit über die Küche eines Brauhauses hinaus. In den 25 Jahren seit der Eröffnung haben nicht nur die Wirte gewechselt – die Speisekarte hat eine ganz andere Bedeutung erhalten. „Wir sind filigraner geworden“, fasst Alex Georgiadis zusammen.
Er hat als Inhaber seit 14 Jahren das Sagen und dem Restaurant seine heutige Bedeutung gegeben. Aber seinen Prinzipien ist er treu geblieben. Dazu gehört das Vertrauen, das er in sein Team setzt: „Unsere Leute müssen alles gut und richtig machen. Eine kompetente Mannschaft zu haben und trotzdem selbst präsent zu sein, das ist wichtig.“ Alex – wie er genannt wird – ist viel unterwegs, sieht sich neu eröffnete Restaurants an, probiert dort meistens mehrfach und sieht die anderen Gastronomie-Betriebe im Umkreis nicht als Konkurrenz: „Nachbarn, die auch von den Gästen angenommen werden, sind positiv. Das spornt an.“
Seit zirka sechs Jahren ist Sarbjit Singh an seiner Seite. Er kennt ihn schon ein paar Jahre, seit der Inder eine Zeit lang als Aushilfe im „Gulasch“ war: „Am Anfang brauchte ich seine Manpower, wusste, dass er zuverlässig ist und konnte ihm vertrauen. Jetzt ist er mein Teilhaber.“ Die Küchenqualität ist stabiler geworden: „Ich bin kein Koch, muss mich auf mein Küchenpersonal verlassen können.“ Sarbjit Singh hat neben der Brauhausküche wieder Saisonales wie Spargel, Pilze oder Gans-Gerichte auf die Karte gebracht: „Das alles hat Mut gemacht, wieder etwas zu investieren“, sagt der Gastwirt Und so wurde die Pandemie-Zeit genutzt, einiges zu verändern. Beispielsweise wurde die Fläche der Kegelbahn umfunktioniert: „Das Projekt Kegeln funktionierte nicht mehr, es blockierte.“
Während Corona baute
Alex einen Lieferdienst auf
Deshalb wurde alles rausgerissen und dafür Kühl-, Vorbereitungs- und Lagerräume neu installiert. Diese zusätzlichen Flächen wurden durch eine weitere Veränderung während Corona gebraucht. Denn Alex blieb mit seinen Kunden im Kontakt und baute einen Lieferdienst auf. Wesentliche Anteil an dem Erfolg hat Heiko Kantar, der in Meerbusch lebt und mit Kantar Films auch auf Werbung spezialisiert ist. Sie lernten sich auf der Gulasch-Terrasse kennen und Kantar sah sofort, dass die Werbung ein wenig „hemdsärmelig“ wirkt. Und da es sein Job sei, „andere gut aussehen zu lassen“, bekamen Speisekarte, Flyer und alles Gedruckte ein neues Design. „Wir haben auch mit Videos auf uns aufmerksam gemacht und sind so nicht nur mit dem WDR in Kontakt gekommen, sondern auch mit den Kunden verbunden geblieben. Wir haben ihnen gezeigt, dass wir sie vermissen. Wir haben uns immer wieder etwas einfallen lassen und sind drangeblieben“, erklären Alex Georgiadis und Heiko Kantar.
Sie finden außerdem beide, dass sich das Publikum nach Corona verjüngt hat. „Junge Leute kommen und bestellen in unserer gut bürgerlichen Gaststätte ‚Himmel & Ähd‘ – das ist ein gutes Zeichen“, weiß Alex. Auch heute gibt es einen Abholdienst. Das Schnitzel ist – wie seit Jahren – der Renner: „Wir machen das Paniermehl aus unseren eigenen Brötchen.“
Aber Sarbjit Singh hat auch dafür gesorgt, dass es eine Tageskarte als Standard und eine weitere Karte mit wechselnden Gerichten gibt: „Das bringt Vielseitigkeit.“ Und wenn es ein Gericht mal nicht mehr gibt, ist das für Alex und sein Team ein gutes Zeichen: „Denn hier wird alles frisch zubereitet.“ Das Team ist an 356 Tagen von 11 Uhr an durchgehend für die Gäste da. Deshalb musste das 25-Jährige entsprechend gefeiert werden: „Wir hatten einiges in petto.“
Das wurde dann Anfang Juni umgesetzt – mit einem großen Familienfest auch für Freunde und Nachbarn in und vor den Räumen, Zuckerwatte und Kinderschminken sowie Korkenschießen für die Erwachsenen, einem Zauberer und einigen Hinguckern in Form von „geilen Autos“ vor der Tür.