Erste Schützen-Parade bei brütender Hitze
Bei der Festversammlung wurde die Arbeit der Ehrenamtler gewürdigt.
Büderich. „Vor ihm war keine Leiter sicher“, erinnert sich Bürgermeister Dieter Spindler an den Tag vor 25 Jahren, als er als Marineoffizier bei Martin Bödefeld den Königsthron schmückte. Dass aus diesem Jungen mal ein toller König werden würde, sei ihm schon damals klar gewesen.
„Jetzt ist es so weit“, bekannte Spindler, und das Festzelt quittierte die Vorschusslorbeeren gestern mit Standing Ovations, während Michael VII. Bödefeld seinen Königsorden in Empfang nahm. Anschließend half ein eifriger Gerd van Vreden Bödefeld und Ehrenkönig Robert van Vreden, seinem Sohn, das Ordensband ordentlich unter dem Hemdkragen zu verstauen.
Derweil ging der Ehrenreigen weiter. Als Tambourmajor Josef Dahl mit der seltenen Schützenmusikerauszeichnung in Gold vom Thron zu seinem Bundestambourcorps Rheintreue durch eine lange Reihe von Schützen zurückmarschierte, musste der 56-Jährige immer wieder anhalten. Exakt vier Jahrzehnte lang war der Schießmeister der Bruderschaft Anführer der Spielleute. Mit gerade 16 Jahren hatte er das Kommando übernommen, das er im November an seinen Stellvertreter Michael Kunze weiterreichen wird.
Um die Jugend haben sich besonders Steffen Rademacher und Sven Tenten von der Gesellschaft Jägerlust verdient gemacht. Beide engagieren sich beim Tonnenrennen für einen guten Zweck. Rademacher ist außerdem Schriftführer im Jungschützenvorstand und war bereits Jungschützenkönig. Tenten ist Facebook-Beauftragter der Jungschützen und schon in jungen Jahren Zugkönig der Jägerlust. Beide erhielten aus der Hand von Michael Winters vom Bezirksjungschützenvorstand den Jugendverdienstorden in Bronze.
Präses Michael Berning verlieh außerdem zwei Silberne Verdienstkreuze des Bundes Historischer Deutscher Schützenbruderschaften. Christian Koxholt gehört nicht nur dem Bruderschaftsvorstand an, er ist auch Vorsitzender der Gesellschaft Jägerlust. Hier konnte er vor allem den Nachwuchs fördern und damit die Zukunft der ältesten Büdericher Kompanie sichern. Als altgedienter Offizier erhielt zudem der Major des Jägerzuges Hermann Löns, Erwin Fenzl, diese Auszeichnung.
Berning stellte zugleich ein neues Büdericher Monopoly vor. Auf den frisch gedruckten 500er-Scheinen prangt stilecht das Konterfei von Michael VII. Der Erlös geht an die Stiftung Büderich.
Hierhin fließen auch 50 Prozent einer Jungschützenaktion. Mit einem gemalten Baum und grüner Fingerfarbe zogen vier junge Musketiere durch die Reihen. Wer per Fingerabdruck Blätter an Stamm und Äste bringen wollte, gab dafür eine Spende. Die zweite Hälfte des Erlöses verbleibt für die Jungschützenarbeit.
Nach Rock im Zelt am Samstag sowie Zapfenstreich am Sonntag ging dann am Montag auch trotz tropischer Hitze die erste Parade auf der Dorfstraße reibungslos über die Bühne. Nach einem Biwak an der Volksbank folgt heute ab 17.45 Uhr die zweite, ehe im Festzelt der Ball der Kompaniekönigspaare startet.