Erwin-Heerich-Schule: EHS-Initiative will in Gesprächen überzeugen
Eltern wollen für den Erhalt des Schulstandorts Bovert kämpfen.
Osterath. In vier Wochen beginnt der Bürgerentscheid zur Schließung der Barbara-Gerretz-Schule (BGS). Nach den von der Verwaltung vorgelegten Zahlen kann es dabei auch um die Existenz der Erwin-Heerich-Schule (EHS) gehen. Um deren Erhalt kämpfen Eltern und Schulpflegschaft jetzt intensiv.
Öffentlich wahrnehmbar — wie in der entscheidenden Ratssitzung Ende Oktober — agiert die Initiative bisher nur punktuell. Zu Polemiken neigten sie nicht, sagt Axel Gräser als einer der Sprecher der Initiative zum Erhalt der EHS Bovert. Sie setzten darauf, „die Menschen in Gesprächen und mit den Fakten zu überzeugen.“
Die sind für den Boverter eindeutig: „Angesichts der zurückgehenden Schülerzahlen kann man keine drei Grundschulen in Osterath betreiben.“ An den vorgelegten Zahlen zweifelt er nach intensiven eigenen Recherchen nicht. Der BGS-Initiative sei es allerdings gelungen, mit dem Slogan „Kleine Klassen, besserer Unterricht“ etwas zu formulieren, das sich alle Eltern wünschten, sagt er. „Das hört sich wirklich gut an. Aber die Aussage ist trotzdem falsch. Kleine Klassen gibt es nur auf Kosten von großen Klassen an einer anderen Meerbuscher Schule“.
Die Erwin-Heerich-Schule als Zweigstelle der Barbara-Gerretz-Schule weiterzubetreiben, wie es von BGS-Eltern vorgeschlagen wurde, sei kaum genehmigungsfähig, und „die Stimmung ist auch nicht so, dass sich die Eltern das wünschen“, sagt Gräser zurückhaltend.
Auf drei Punkte konzentrieren die Boverter ihre Argumente im Werben um die Nein-Stimmen beim Bürgerentscheid. So dürfe kein Stadtteil bevorzugt (Lank: zwei Grundschulen, 535 Schüler; Büderich: drei Grundschulen, 755 Schüler; Osterath: drei Grundschulen, 509 Schüler) und kein Steuergeld verschwendet werden, indem man eine sanierungsbedürftige Schule (BGS) erhalte und eine sanierte (EHS) schließe. Auch zähle das Motto „Kurze Beine, kurze Wege“. „Es ist nicht sinnvoll, dass es keine Schule in Bovert, aber zwei benachbarte im Dorf geben soll“, sagt Gräser. Wichtig sei, dass die Boverter Grundschüler Schule und Freunde in der Umgebung hätten und nicht alle über die Schranke müssten.
Einem Argument aus der BGS-Initiative, die EHS hätte aktuell nur 34 Anmeldungen, was zeige, dass kein Kind dorthin wolle, begegnet Gräser gelassen: „34 Kinder wollen offensichtlich dorthin.“ Die BGS hätte selbst in der Vergangenheit vergleichbare Anmeldezahlen gehabt.
Mit Flyern und Plakaten will die EHS-Initiative um Aufmerksamkeit und Stimmen werben. Was Gräser sich wünscht: „Unser Ziel ist es, mindestens eine Person mehr an die Wahlurne zu bekommen als die BGS.“
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