Fahnen zum Empfang für Joan und Herbert Backes
Inge und Felix Stein schmücken ihr Haus für den mittlerweile dritten Besuch der Amerikaner.
Lank. Inge und Felix Stein stecken seit Tagen in den Vorbereitungen für ihren Besuch aus Loose Creek. Vor dem Haus hängen eine amerikanische und eine deutsche Flagge mit einem Willkommensgruß. Auch der Esstisch ist mit amerikanischen Wimpeln geschmückt. Zum dritten Mal empfangen sie ihre amerikanischen Freunde Joan und Herbert Backes in Meerbusch.
Herbert Backes ist ein typischer Nachfahre der Auswanderer, die um 1850 vom Niederrhein nach Missouri zogen. „Ich habe von meinen Eltern das Länkter Platt gelernt“, erzählt der Geflügelzüchter, der ein großes Familienunternehmen in dem hügeligen Gebiet am Osage River führt. Drei Kinder und sechs Enkelkinder helfen tatkräftig mit. Die Enkel besonders in den Ferien, wenn sie sich ein kleines Taschengeld verdienen können.
„Im Sommer ist es in Loose Creek feucht-schwül. Dann freuen wir uns, wenn wir gemütlich auf der klimatisierten Veranda sitzen können“, erzählt Joan Backes. Auch Inge und Felix Stein haben dort schon gesessen und mit ihren Freunden geplaudert. „Das ist das Schönste an unseren Besuchen“, sagen sie. „Mit Freunden zusammen zu sein, mit denen man sich richtig gut versteht.“
Damit die Abstände zwischen den Besuchen nicht zu lang werden, schicken sich die Ehepaare E-Mails und zu Weihnachten kleine Päckchen. Beim letzten Besuch in Loose Creek hatte sich das ganze Dorf versammelt, um die Steins zu begrüßen.
Viele der rund 850 Einwohner von Loose Creek sind verwandt oder verschwägert. So ist Joan eine geborene Kliethermes. Die Mutter von Herbert stammt aus dem Kremer-Klan. Aus diesen beiden Familien sind auch beim sechsten Missouribesuch wieder Vertreter dabei.
Den Rekord hält Glen Kliethermes, der als Einziger bei allen sechs Besuchen dabei war. Der Junggeselle, der lange im Organisationskomitee mitgearbeitet hat, kommt gerne nach Deutschland und zu seinen Freunden Klaus und Ute Geller. Besonders die abendlichen Stippvisiten in die Düsseldorfer Altstadt sind ihm in guter Erinnerung geblieben.
Das Ehepaar Kremer wohnt zum zweiten Mal bei Gaby und Andreas Münster, die bereits zum vierten Mal Gäste aufnehmen. Ihre erste Aufgabe am Ankunftstag der Besucher aus Loose Creek: der Kauf einer Ansichtskarte von Meerbusch, damit die Kinder der Kremers noch vor der Rückkehr der Eltern einen Gruß erhalten.
Carol und Fred Radmacher haben ihre bereits erwachsenen Kinder mitgebracht. Sie wohnen passenderweise bei Christa und Franz-Josef Radmacher, dem Organisator des Austauschs. Sie leben nicht in Loose Creek, da ihr Großvater als jüngerer Sohn während der Großen Depression weiter nach Westen wanderte. Doch die Kontakte sind nie abgerissen.