Millionen Euro für Straßen
Abwasserleitungen werden saniert, Straßen ausgebaut: Die Stadt investiert.
Meerbusch. Das Straßensanierungsprogramm der Stadt Meerbusch ist ehrgeizig — und nicht unumstritten. In der aktuellen Kooperationsvereinbarung haben sich CDU und Grüne verständigt, den Ausbaustandard zurückzuschrauben. Das sei notwendig und sinnvoll, denn die Stadt stehe vor einem „Berg von Investitionen“.
„Es müssen ja nicht überall neue Baumscheiben, zwei Bürgersteige und breite Fahrbahnen angelegt werden“, heißt es jetzt bei Schwarz-Grün. Ein Nebeneffekt: Für Stadt und Bürger wird es billiger.
Zwei Straßensanierungen, die im vergangenen Herbst in Bürgerversammlungen abgestimmt wurden, werden demnächst realisiert, kündigt Matthias Unzeitig, der stellvertretende Fachbereichsleiter Straßen und Kanäle, auf Nachfrage an.
Das Projekt Osterather Straße in Strümp werde jetzt ausgeschrieben, damit die Sanierung des Straßenstücks zwischen Fritz-Wendt- und Liegnitzer Straße nach den Sommerferien beginnen kann. Der Gehweg wird nach Möglichkeit auf 1,80 Meter verbreitert, Einfahrten werden abgesenkt. „Wir wollen Fußgängern Schutzstreifen und Gehwege anbieten“, sagt Unzeitig.
Er hofft, dass die Lkw in dem Gebiet, an dessen Rand Gewerbebetriebe angesiedelt sind, die Fritz-Wendt-Straße nutzen. „Die Stadt ist bestrebt, den Lkw-Verkehr dort zu bündeln“, formuliert Unzeitig das. Möglicherweise werden Schilder dem Wunsch Nachdruck verleihen.
Nicht ganz so weit ist der Ausbau der Ossumer Straße in Lank, in deren Unterbau auch die Kanäle ausgetauscht werden. Die umfangreiche Ausschreibung sei „noch in Arbeit“, sagt Unzeitig.
Auch die Meerbuscher Straße in Osterath zwischen Autobahnanschluss 57 und P&R-Bovert wird aufgerissen. Ein größerer Kanal wird eingesetzt, um die Wassermenge aufzunehmen und ins Regenüberlaufbecken am Meerbusch weiterzuleiten. Ein Jahr wird der Austausch dauern, der Verkehr soll davon nur wenig beeinträchtigt werden. „Wir bewegen uns am Rand der Verkehrsader“, sagt Unzeitig.
Im Herbst dieses Jahres soll außerdem ein neues Rohr von 50 Zentimetern Durchmesser in die alte Abwasserleitung in der Lessingstraße in Büderich eingezogen werden. In einem Schwung werden dabei die Hausanschlüsse erneuert. Anders als bei Straßensanierungen entstehen an dieser Stelle keine gesonderten Kosten für die Anlieger. „Die Abrechnung erfolgt über die Abwassergebühren“, erläutert Matthias Unzeitig.
Noch nicht spruchreif, aber auf der Agenda sind der seit Jahren umstrittene Ausbau der Straße Am Oberbach in Langst-Kierst, außerdem laufen die Vorbereitungen für die Erschließung des alten Bauhofgeländes und des Böhlergeländes in Büderich. Diese Erschließung des Wohngebiets sei möglich, „auch wenn das Gewerbegebiet noch nicht verkauft ist“, sagt Unzeitig.
Grundsätzlich bemühe sich die Stadt, Kosten und Zeitpläne im Griff zu halten. Das sei unter anderem schwierig, weil es kaum noch einen Flecken gebe, der nicht von Versorgungsleitungen durchschnitten werde, sagt Unzeitig. Die Arbeiter träfen auf Leitungen, die gar nicht oder an anderer Stelle sein sollten. Das könne Zeitplan und Kostenrahmen gefährden.