Flüchtlinge brauchen Platz
Die Zahl der Asylsuchenden nimmt zu, der Platz in den Festbauten wird knapp.
Meerbusch. Einen freien Raum gibt es im Gebäude am Heidbergdamm 2 in Lank, vier im Haus an der Cranachstraße 2 in Büderich. Sind sie belegt, ist die Kapazität der regulären Übergangswohnheime für asylsuchende Menschen in Meerbusch erschöpft.
Intensiv beschäftigen sich die Mitarbeiter der Sozialverwaltung mit der Frage, wo weiterer Wohnraum geschaffen werden kann. Denn dass mehr Flüchtlinge nach Meerbusch kommen als in den Festbauten Platz finden, ist nicht unwahrscheinlich.
Zu Beginn des neuen Jahrhunderts waren die Asylbewerberzahlen rückläufig. Die Container wurden abgebaut, die beiden Häuser in Lank und Büderich errichtet. Der Raum — je 90 Plätze — reichte bis jetzt aus, doch die Flüchtlingszahlen steigen wieder. So weit wie möglich sind die Bewohner schon zusammengerückt. Eine Belegung bis auf den letzten Platz ist laut Verwaltung gar nicht möglich: Familien sollen zusammenbleiben, und nicht alle Bewohner können sich ein Zimmer teilen.
Das Problem verschärft sich zudem, weil in den Häusern auch Menschen wohnen, die als Flüchtlinge anerkannt sind, auf dem allgemeinen Wohnungsmarkt aber keine Bleibe finden, weil das Mietpreisniveau nicht passt oder der Vermieter Bedenken hat. Die seit März eingesetzte Wohnungsnothilfe konnte bisher nur in bescheidenem Umfang vermitteln: Zwei Einzelpersonen und eine vierköpfige Familie hat sie untergebracht.
Auf der Suche nach Wohnraum wird jetzt darüber nachgedacht, in den drei Obdachlosen-Häusern an der Strümper Straße Platz zu schaffen. 24 Einzelpersonen, drei Familien mit drei Kindern wohnen zurzeit dort. Durch Umzüge soll das Haus 83 frei gemacht werden. Hier könnten dann bis zu 25 Flüchtlinge untergebracht werden, vordringlich Familien. Alternative in den Augen der Stadt: der Zugriff auf Sozialwohnungen oder die Rückkehr der Container.