Fußball am Wochenende TSV empfängt Kellerkind SC Velbert
Rhein-Kreis. · Nach Spieltagen ohne Siege wollen die Kicker im Rhein-Kreis jetzt aufdrehen.
Am vergangenen Wochenende gegen TuRU Düsseldorf wollte der Ball einfach nicht ins gegnerische Tor. Am Sonntag will der TSV Meerbusch gegen den SC Velbert endlich dreifach punkten.
Vor dem Heimspiel am Sonntag (15 Uhr, Sportplatz an der Nierster Straße) stellt Trainer Toni Molina fest: „Wir müssen nicht viel anders machen, einzig die letzte Konsequenz vor dem gegnerischen Tor hat gefehlt“, . Auf dem Papier scheint die Aufgabe leicht zu sein, doch Molina warnt davor, den Abstiegskandidaten zu unterschätzen: „Die Velberter haben sich schon häufig unter Wert verkauft. Beim 1:1 im Hinspiel haben sie uns einiges abverlangt – und damit rechne ich auch diesmal wieder.“ Stefan Rott und Manuel Schulz fallen berufsbedingt aus, dafür stehen Kilian Schaar und Taoufiq Naciri vor ihrem
Comeback.
Der TSV Meerbusch II will am Sonntag (15.30 Uhr) beim TuS Fichte-Lintfort ein anderes Gesicht zeigen als zuletzt beim deutlichen 1:4 gegen den SV Scherpenberg. „Wir müssen wieder kompakter verteidigen und nach offensiven Umschaltsituationen wieder zielstrebiger agieren“, fordert Coach Niklas Bonnekessel, der neben den vielen Langzeitverletzten nun auch noch Romel Anyomi (Muskelfaserriss) ersetzen muss.
Nach einem Wochenende zum Vergessen mit Zu-Null-Pleiten gegen St. Tönis (Holzheim) und Bedburg-Hau (Kapellen) sind die beiden Vertreter des Fußballkreises Grevenbroich/ Neuss in der Landesliga mehr denn je gefordert.
Der SCK geht mit einem guten Gefühl ins Heimspiel gegen den ehemaligen Oberliga-Rivalen (Sonntag, 15.30 Uhr). Der 6:2-Erfolg im Hinspiel hatte eine Serie von vier Siegen in Folge initiiert. Damals, am 8. September, saß noch Oliver Seibert auf der Bank und sein Team zählte zu den heißen Aufstiegskandidaten. Im Rückspiel ist alles anders: Auf Seibert ist nach einem Intermezzo von Jörg Ferber auf dem Trainerstuhl Juppi Schmitz gefolgt und der so prominent besetzten Mannschaft droht nach drei Niederlagen zum Start ins neue Jahr ohne eigenes Tor der Sturz ins Mittelmaß. Obwohl seine Amtszeit am vergangenen Freitag mit einem 0:2 beim Neuling SGE Bedburg-Hau begonnen hatte, sieht der Coach nach düsteren Wochen Licht am Horizont: „Auch wenn wir erst seit anderthalb Wochen intensiv miteinander arbeiten, habe ich den Eindruck, dass alle verstanden haben, was ich von ihnen will. Alle sind bereit mitzugehen und sich einzusetzen.“
Und dann gibt es endlich auch mal wieder positive Nachrichten aus der Personalabteilung: Für Alexander Hauptmann und Manu Ioannidis, die beide demnächst unters Messer müssen, ist die Saison zwar schon zu Ende, Stephan Wanneck fällt mit einem Muskelfaserriss aus, aber dafür haben sich wichtige Kicker zurückgemeldet. Der in vorderster Front vielseitig einsetzbare Yannick Joosten könnte sogar von Anfang an auflaufen, Nils Mäker, dessen Ideen das brachliegende Angriffsspiel des SCK beleben werden, kehrt ebenso in den Kader zurück wie der lange von Fersenschmerzen geplagte Abwehrmann Timo Welky. Auf einem guten Weg sieht Schmitz auch die in dieser Spielzeit noch gar nicht eingesetzten David Dygacz („Da fehlt’s nach seinem Kreuzbandriss noch etwas am Muskelaufbau) und Simon Kuschel (kaputte Bänder im Sprunggelenk), dem er aktuell „80 Prozent“ seines Leistungsvermögens bescheinigt. Sein Ziel für Sonntag ist klar: „Wir wollen dafür sorgen, dass das kritische Kapellener Publikum wieder gerne ins Jupp-Breuer-Stadion kommt.“
Noch viel grundsätzlicher geht Trainer Hamid Derakhshan in seine vierte Partie als Trainer der Holzheimer SG. „In unserer Situation ist jedes Spiel super wichtig“, sagt er vor dem Duell in Fischeln (Sonntag, 15.30 Uhr) gegen den nur zwei Punkte schlechteren Tabellennachbarn aus Krefeld. Ans Tableau verschwendet er keine Gedanken. „Was die anderen machen, nehmen wir nur am Rande zur Kenntnis. Damit machen wir uns nicht verrückt.“ Natürlich hat er seine Truppe, die nur ein Punkt von einem Nichtabstiegsplatz trennt, gewohnt akribisch auf Fischeln vorbereitet, fast noch wichtiger war ihm allerdings die Aufarbeitung der 0:4-Schlappe vom Sonntag gegen den Aufstiegskandidaten Teutonia St. Tönis – die erste Pflichtspielniederlage unter seiner Regie. „Nach so einem Spiel ist es ganz entscheidend, dass du den Jungs im Training den Spaß am Fußball zurückgibst, dass sie die Köpfe freibekommen. Und das ist uns gelungen. Alle sind mit Leidenschaft und Freude dabei.“ Bitter sei allerdings der Ausfall von Calli Schneider, „mein verlängerter Arm auf dem Platz“, sagt Derakhshan. Der Kapitän hatte am Sonntag nach einem Ellenbogencheck nicht nur einen Nasenbeinbruch erlitten, sondern sah zudem die Ampelkarte, weil er nach der nötigen Behandlungspause das Spielfeld wieder zu früh betreten hatte. Viel unglücklicher geht es nicht mehr. Sein Coach wirft die Flinte jedoch nicht vorzeitig ins Korn, verweist auf seinen Kader, „in dem gute Jungs stehen, die schon ungeduldig mit den Hufen scharren. Darum spreche ich eigentlich nicht über Spieler, die uns nicht zur Verfügung stehen.“
Das mit Glück und Geschick sowie einem von Maurice Girke verwandelten Handelfmeter gewonnene Hinspiel macht klar, auf was sich die Gäste am Sonntag auf dem engen Kunstrasen an der Kölner Straße in Fischeln einstellen können. Auch mit Blick auf die Tabellenkonstellation verspricht Derakhshan: „Das wird ein heißer Tanz.“ Aber genau diese Spiele liebt der 37-Jährige.