Meerbuscher Geschiftsheft Meerbuscher Geschichten auf 205 Seiten

35. Geschichtsheft erschienen: Themen reichen von der Antike bis zur Gegenwart.

Dieses Foto zeigt Schloss Pesch vor dem Umbau von 1884 und ist die älteste Aufnahme des Herrensitzes.

Foto: Stadtarchiv Krefeld

Der Vorsitzende des Meerbuscher Geschichtsvereins, Mike Kunze, freut sich: „Wenn die Aufsätze in den Geschichtsheften zu weiterer Forschung animieren, haben wir unser Ziel erreicht.” Sein Artikel über die frühe Geschichte des Langst-Kierster Nauenhofes (heute Kastanienhof) hatte Franz Kohtes veranlasst, zu erforschen, wie der Hofgrund im 19. Jahrhundert nach der Säkularisation als Spekulationsobjekt über mehrere Generationen die Besitzer wechselte. Selbst die Ahnen des Latumer Autoren hatten damals ein paar Morgen erworben. Seine Forschungen machen den Auftakt im 35. Geschichtsheft, das nun erschienen ist. Insgesamt haben zehn Autoren 18 Aufsätze mit Themen von der Antike bis zur Gegenwart beigesteuert.

Bürgermeister Josef Jansen
war nur 70 Tage lang im Amt

Stadtarchivar Michael Regenbrecht hat den Osterather und Büdericher Bürgermeistern zwischen Kriegsende 1945 und Stadtgründung 1969 nachgespürt. So war Bürgermeister Josef Jansen nur 70 Tage im Amt, bevor das ehemalige NSDAP-Mitglied entlassen wurde. Paul Hoffmann hat sich den adligen Besitzern des Hauses Hamm in Strümp im 15. bis 17. Jahrhundert gewidmet. Mit dem Familienkreis der Pfarre St. Mauritius und Heilig Geist hat sich Klaus Hellmich beschäftigt und damit noch vor seinem Tod ein lebendiges Stück Büdericher Gemeindeleben vor dem Vergessenwerden bewahrt, während die ebenfalls im vorigen Jahr verstorbene Sophie-Marie Aust Bräuche über Sterben und Tod im alten Osterath beschrieben hat.

Haag schreibt über eine Jubiläumsmünze von 1995

Als neuer Autor hat sich der Wahlbüdericher Stephan Haag mit einem Zufallsfund aus der neuen Heimat befasst. Zufällig entdeckte er eine Jubiläumsmünze von 1995, welche die Stadt anlässlich ihres 25-jährigen Bestehens herausgegeben hatte. „Bald wäre es ja Zeit für eine Neuauflage”, sinniert der Autor. Hans Jülich stellt dagegen mit Anton Holtz den Namenspatron einer Büdericher Straße vor, der als Landwirt und Schützengeneral bekannt wurde. Mit den Matronen von der Görgesheide und einem Nutzungsvorschlag für die Meerer Klosterremise hat sich Rosemarie Vogelsang, die ehrenamtliche Denkmalbeauftragte der Stadt, beschäftigt.

Wer vor rund 200 Jahren nicht in Napoleons Kriege ziehen wollte und deshalb einen Ersatzmann für den Wehrdienst verpflichtet hatte, findet sich nun in einem von Robert Rameils Beiträgen wieder. Der Ehrenvorsitzende des Geschichtsvereins hat dazu noch zwei Zufallsfunde gemacht. Zum einen berichtet er über einen Weihetitel für den Lanker Geistlichen Johann Heinrich Wüsten, der vor seiner Priesterweihe nachweisen musste, dass er über ein ausreichendes Einkommen für einen angemessenen Lebenswandel verfügte. In einer alten Zeitung stieß Rameil außerdem auf die Einweihung des Büdericher SA-Heimes im Pützhof, dem kürzlich abgerissenen städtischen Bauhof an der Moerser Straße. Außerdem legt er einen Zeitzeugenbericht des Ilverichers Carl Anton Schmitz über den dortigen „Gänsekrieg“ von 1860 vor.

Mit mehreren Beiträgen ist auch Mike Kunze vertreten, der als Fortsetzung der Quirinusgüter diesmal dem Latumer Fronhofsverband nachspürt. Außerdem berichtet er über den Bau der Mauritiuskirche vor 125 Jahren und die Entdeckung der ältesten Fotografie des Schlosses Pesch. Hinzu kommen Neuigkeiten über die Lanker Pfarrer des 18. Jahrhunderts Wilhelm Franz Mettmann und Wilhelm Jacobs.

Das neue Geschichtsheft ist 205 Seiten stark und ab sofort im Meerbuscher Buchhandel für 10 Euro erhältlich. Red