Gewerbegebiet an A 44: Parteien fordern, die Fläche zu verkleinern

Grüne und FDP sind darüber hinaus sogar dafür, die Zusammenarbeit mit Krefeld aufzugeben. Der Rat befasst sich nun mit dem Thema.

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Der Tagesordnungspunkt 10 könnte einer der spannendsten in der kommenden Sitzung des Meerbuscher Stadtrats am 4. Juli (17 Uhr, Realschule Osterath) werden. Dann wird die Zukunft des seit Jahren im Raum stehenden Interkommunalen Gewerbegebiets Meerbusch/Krefeld diskutiert, das nach bisheriger Beschlusslage der Stadt entlang der A 44 entstehen soll — mit 70 Hektar auf Meerbuscher Gebiet.

Mit nur einer Stimme Mehrheit in geheimer Abstimmung hatte der Meerbuscher Rat im Sommer 2016 für das gemeinschaftliche Gewerbegebiet gestimmt. Dieses zaghafte „Ja“ steht weiterhin auf wackeligen Beinen.

Anfang Mai hatten sich Vertreter aller Ratsfraktionen der beiden Städte und Vertreter aus den Verwaltungen getroffen, um über das gemeinsame Projekt zu sprechen, für das durch die Festsetzung des Regionalplans nun der Weg frei wäre. Damals hatten die Gesprächsteilnehmer Stillschweigen vereinbart, nur intern diskutiert. Mehrere Anträge für die Ratssitzung geben jetzt Aufschluss darüber, zu welchen Ergebnissen die Fraktionen dabei gekommen sind.

Zumindest in einem Punkt sind sich CDU, SPD, Grüne und FDP einig: Die Gewerbefläche auf Meerbuscher Gebiet sollte drastisch reduziert werden. Darüber hinaus gehen die Forderungen auseinander: SPD und CDU wollen weiter mit Krefeld kooperieren. Beiden Fraktionen schwebt eine maximal 30 Hektar große Fläche auf Meerbuscher Gebiet vor. Der Beschluss der Ratssitzung vom 30. Juni 2016 solle dementsprechend geändert werden, fordert Werner Damblon (CDU). Die Sozialdemokraten wünschen sich, dass dort vor allem Unternehmen aus Zukunftsbranchen wie Gesundheit- oder Biotechnologie angesiedelt werden, schreiben die SPD-Fraktionsvorsitzende Nicole Niederdellmann-Siemes und Fraktionsgeschäftsführer Georg Neuhausen. Ein landesplanerischer Vertrag sollte möglichst zeitnah mit der Bezirksregierung Düsseldorf und der Stadt Krefeld erarbeitet werden, fordern sowohl CDU als auch SPD.

FDP und Grüne wollen die interkommunale Zusammenarbeit hingegen nicht weiter verfolgen. Beide Fraktionen beantragen, stattdessen ein eigenes Gewerbegebiet von zunächst 15 Hektar entwickeln zu lassen und dieses bei Bedarf um maximal weitere 13,5 Hektar zu erweitern. Der Beschluss des Rates zum IKG soll aufgehoben werden.

Die UWG fordert in einem Antrag, das Gewerbegebiet aufzugeben. Das Projekt sei völlig überdimensioniert, führe zu einer Verschandelung der Landschaft und es bestünden finanzielle Risiken.