Groschek enttäuscht Bürgermeisterin
Angelika Mielke-Westerlage hatte dem Verkehrsminister bezüglich der Fluglärmbelastung geschrieben. Die Antwort sei sehr allgemein.
NRW-Verkehrsminister Michael Groschek hat mit großer Zurückhaltung auf einen Brief von Bürgermeisterin Angelika Mielke-Westerlage zum Antrag des Flughafens Düsseldorf auf Kapazitätserweiterung reagiert. Im Rahmen der Abwägung würden alle Eingaben auf Basis der geltenden Rechtsvorschriften gewichtet, heißt es in Groscheks Brief. Dazu gehöre auch die Stellungnahme, die die Stadt Meerbusch im Rahmen des Anhörungsverfahrens abgegeben habe.
Da sein Ministerium zur „allseitigen Neutralität verpflichtet“ sei, könne er sich derzeit nicht wertend zum Antragsinhalt oder zu widerstreitenden Auffassungen äußern. „Die Antwort, die ich jetzt nach vier Monaten Wartezeit aus dem Ministerium erhalten habe, ist sehr allgemein und für uns wenig hilfreich“, schreibt Mielke-Westerlage nun in einer Mitteilung an die Presse. Bereits Ende Juli hatte die Bürgermeisterin schriftlich an den Minister appelliert, bei der Prüfung des Antrags „einen gerechten und fairen Ausgleich zwischen den Interessen des Flughafens und der heute schon äußerst lärmgeplagten Bevölkerung (...) zu gewährleisten“.
Die Belastungen der Meerbuscher, über deren Köpfen der Flughafen 80 Prozent der Starts und 20 Prozent der Landungen des Flughafens abwickelt, hatte die Verwaltungschefin mit umfangreichem Zahlenmaterial belegt. „Bei Starts überfliegen die Maschinen die Ortsmitte unseres größten Stadtteils Büderich in einer Höhe von rund 650 Metern, bei Landungen sind es nur etwa 270 Meter“, so Mielke-Westerlage in ihrem Brief an Groschek. Durch die Einführung des Flachstartverfahrens werde inzwischen auch das Zentrum von Lank-Latum mit Krankenhaus, Grundschule und zwei Kitas deutlich mehr belastet. Als Argument gegen noch mehr Starts und Landungen führte die Bürgermeisterin auch den Trend zu größeren Flugzeugen ins Feld, die mehr Passagiere aufnehmen können. „Die Anzahl der Flugbewegungen am Düsseldorfer Airport ist in den letzten drei Jahren trotz Steigerung des Fluggastaufkommens von 20,83 Millionen im Jahr 2012 auf 22,5 Millionen im Jahr 2015 kontinuierlich gesunken“. Deshalb müssten nicht die Kapazitäten erweitert, sondern der Flottenumbau vorangetrieben werden, damit der technische Fortschritt auf den Bürgern zugute kommt. Am 13. Februar findet der Erörterungstermin mit statt. Red