Großbaustelle Hugo-Recken-Straße: Bagger machen Fortschritte
Sanierung geht nach Plan voran. Verwaltung hat das Einvernehmen der Anwohner gesucht.
Osterath. Die Hugo-Recken-Straße ist zurzeit auf dem Abschnitt zwischen Willicher Straße und Am Gumpertzhof Großbaustelle: Die Stadt erneuert Fahrbahn und Bürgersteig, die Wirtschaftsbetriebe Meerbusch (WBM) nutzen die Gelegenheit und erneuern die Wasserleitungen. „Alles läuft nach Plan“, sagen der stellvertretende Fachbereichsleiter Straßen, Matthias Unzeitig, und der Projektexperte Hans Tewordt. Die leichte Verzögerung beim Baubeginn — die Baustelle wurde statt Mitte Oktober Ende November eingerichtet — verantworte die Baufirma.
Die Diskussion über Sanierung der Hugo-Recken-Straße in Osterath schlug im vergangenen Jahr hohe Wellen. Anwohner fürchteten nicht nur die Kosten von geschätzt 260 000 Euro, die sie zu einem erheblichen Teil mittragen müssen. Vielmehr hatte die Vermessung der Straße deutlich gemacht, dass sich an vielen Stellen private Nutzungen auf städtischen Grund und Boden ausgedehnt hatten. Diese Aneignung musste rückgängig gemacht werden, wollte man nicht nur die Straße in ihren jetzigen Abmessungen sanieren, sondern auch einen komfortablen Bürgersteig bauen.
In persönlichen Gesprächen mit Betroffenen („sechs bis sieben“) habe man das Einvernehmen gesucht, berichtet Tewordt, und sich fast ausnahmslos einigen können.
Um die Anwohner nicht über Gebühr zu belasten und den Schulweg sicher zu machen, werde während der Bauarbeiten immer eine Gehweg-Seite freigehalten, schildert Tewordt den Ablauf.
In etwa zwei Wochen werde die erste Schwarzschicht auf der Fahrbahn liegen, das Bürgersteigstück fertig sein, dann der nächste Abschnitt in Angriff genommen. Doch auch zuvor ist manches möglich: „An diesem Wochenende gibt es im Baustellenbereich einen Umzug. Das ist abgesprochen, die Wagen dürfen die Baustraße nutzen.“
Kein gutes Haar lässt hingegen der Sprecher der Initiative „Für innovative, gerechte und humane Stadtentwicklung“ an der Sanierung von Straße und Gehweg. Diese biete für die Anwohner keinerlei Vorteil, beklagt Christofer Hartz-Schütt, würde hohe Kosten verursachen und werde zudem unsinnig ausgeführt: Zuerst sei die neue Bordsteinkante einbetoniert, dann mit Hacke und Spaten untertunnelt worden, um an die Wasserleitung zu gelangen. Das sei absurd, urteilt er mit einem Hinweis auf Ephraim Kishons „Blaumilchkanal“, einer Posse über die Eigendynamik des Wahnsinns, der auch die Verwaltung — im literarischen Fall in Tel Aviv — erfasst.
Auch Hartz-Schütt muss ein Teil des von ihm genutzten, aber städtischen Grundstücks zurückgeben. In dieser Angelegenheit sei noch keine Einigung erfolgt, teilt die Stadt mit. Den Rechtsweg, so die Antwort auf Nachfrage, habe bisher kein Anwohner der Hugo-Recken-Straße beschritten.