„Grundsätzlich kann jeder bei Hitze Sport machen“
Der Meerbuscher Extremsportler Philip Mes erklärt, was es zu beachten gilt.
Bei der Hitze suchen die meisten Schatten auf und bewegen sich wenig. Doch einige machen sogar bei mehr als 30 Grad noch Sport. Einer davon ist Philip Mes. Der Extremläufer rennt teilweise mehr als 100 Kilometer, 20 bis 30 Stunden am Stück. Unter anderem ist er durch die Verdonschlucht gelaufen, den größten Canyon Europas, wobei er teilweise Temperaturen um die 40 Grad aushalten musste. Mes kennt sich mit Sport bei extremem Wetter aus. Er erklärt, was man dabei beachten muss.
Herr Mes, ist es überhaupt sinnvoll, bei mehr als 30 Grad Sport zu treiben?
Philip Mes: Grundsätzlich kann jeder, der sich fit fühlt, auch bei Hitze Sport machen. Man muss sich aber vorbereiten.
Worin besteht diese Vorbereitung?
Mes: Man sollte versuchen, irgendwo Sport zu machen, wo es etwas kühler ist. Im Wald oder am Rhein zum Beispiel. Außerdem sollte man die Mittagshitze meiden. Darüber hinaus muss man natürlich genug zu trinken dabei haben, nicht eiskalt. Man sollte auch vor dem Sport schon genug Flüssigkeit zu sich genommen haben. Außerdem sollte man sich vor Sonne schützen: Funktionskleidung, eine Kopfbedeckung und entsprechende Sonnencreme.
Auf was muss man bei der Creme achten?
Mes: Tatsächlich ist längst nicht jede Sonnencreme beim Sport geeignet. Sie muss wasserfest und fettarm sein. Wasserfest, weil sie sonst vom Schweiß abgewaschen wird, und fettarm, weil sie sonst die Poren verstopft und den Wärmehaushalt des Körpers einschränkt.
Und wann sollte ich mit dem Sport aufhören?
Mes: Das Wichtigste ist, auf seinen Körper zu hören. Bei Hitze ist die Leistungsfähigkeit geringer, und man sollte nicht bis an seine absoluten Grenzen gehen. Sobald ich mich schwach fühle oder Krämpfe bekomme, sollte ich aufhören. Ein trockener Mund oder leichter Kopfschmerz sind ebenfalls Zeichen, mit denen der Körper sagt: Jetzt reicht’s.