Haus Meer: Hotel soll ein „offenes Haus“ werden
Nach einigen Verzögerungen legt der Investor jetzt konkrete Pläne für den Bau des Fünf-Sterne-Hotels vor.
Büderich. Manchmal sei schon die Gefahr gegeben gewesen, dass man ein wenig die Lust verliert, sagt Dagmar Jeromin von BMP-Baumanagement am Freitag bei der Präsentation der neuen Entwürfe für den Hotelbau der Regent-Gruppe auf dem Gelände von Haus Meer.
„Aber ich denke, dass wir jetzt eine sehr gute Lösung für einige offene Fragen gefunden haben und einer Realisierung des Projekts ziemlich nahe gekommen sind“, relativiert sie.
Eine gewisse Enttäuschung habe es in der Meerbuscher Politik zuletzt gegeben, als in den Entscheidungsgremien keine konkreten Pläne vorgelegt worden seien, weiß der Technische Dezernent Just Gérard.
Doch jetzt werde es handfest: In einem Workshop in der vergangenen Woche seien unter Mitwirkung von Investor Graf von Plettenberg die Pläne konkretisiert worden. „Wir wollten noch vor der Sommerpause ein deutliches Zeichen setzen“, sagt Gérard, schiebt aber gleich hinterher, dass aktuell aufgrund der Verzögerungen ein seriöses Zeitfenster nicht möglich sei.
Zwei wesentliche Punkte seien aber so detailliert ausgearbeitet worden, dass eine Realisierung des Projekts in Abstimmung mit den Behörden und der Politik, insbesondere unter denkmalpflegerischer Hinsicht, nun wahrscheinlich erscheine.
„Das betrifft zum einen die Erschließung unter denkmalverträglichen Aspekten über den Nordwesten des Areals. Und zum anderen die Einbettung die Baukörpers in das Gelände unter Berücksichtigung der durch das Parkpflegewerk gegebenen Einschränkungen“, erklärt Gérard.
Alle für das Hotel wichtigen Funktionen, um wirtschaftlich zu funktionieren, könnten zudem umgesetzt werden. Und für die Meerbuscher wichtig: „Der Park wird öffentlich zugänglich sein. Das Hotel soll hochwertigen Ansprüchen auch für internationale Gäste genügen, sich aber nicht abschotten. Es wird ein offenes Haus und keine elitäre Konklave sein“, betont der Dezernent.
Endgültig sei der Entwurf nicht, Fragen der Fassadengestaltung oder Gebäudehöhen seien noch offen. Gegen den im Raum stehenden Vorwurf, der Hotelkomplex erdrücke den historischen Park, wehrt sich Gérard: „Das Gelände ist 74 000 Quadratmeter groß, die gesamte bebaute Fläche des Hotels wird 4600 Quadratmeter betragen. Das hält sich in Grenzen.“
Martin Dielen vom Architekturbüro Otten aus Korschenbroich, das vom Eigentümer Roland Agne beauftragt wurde, erläutert die Planungen im Detail: „Die Grundlage für unsere Überlegungen war und ist das Parkpflegewerk.
Wir wollen die Grundrisse des alten Schlosses aufnehmen, auch wenn die Gebäudetiefe des Hotels natürlich eine andere sein wird. Auch die Wiederherstellung der Sichtachsen im Park ist uns ein Anliegen.“
Just Grard, Technischer Dezernent, auf die Frage, warum das Hotel in seinen Ausmaßen über die Grundrisse des Alten Schlosses und der Remise hinausgeht.
Bei der wichtigen Frage der Erschließung von der Moerser Straße aus (siehe Grafik) habe man Varianten, die weiter südlich liegen, verworfen, da diese direkt durch den Park geführt hätten.
Eine Zufahrt über das nordwestlich gelegene, noch verwilderte und im Besitz des Freiherrn von der Leyen befindliche Grundstück habe dagegen mehrere Vorteile, so Dielen: „Das Gelände ist in diesem Bereich abschüssig, die Zufahrt inklusive Anlieferverkehr wird vom Park aus daher gar nicht wahrgenommen.“
Man müsste außerdem keinerlei Eingriffe in Gartensubstanz oder Immunitätsmauer vornehmen. Und: Wir würden den alten Weiher wieder herstellen und darunter die Tiefgarage verlegen.“
Die beiden Hauptgebäude des Hotelkomplexes würden durch einen Wintergarten miteinander verbunden. Eine Verbreiterung der Flächen um rund 680 Quadratmeter über die Grundrisse von Schloss und Remise hinaus sei nicht zuletzt zwingend, um eine nutzbare Raumtiefe und Platz für einen Flur zwischen den Zimmern zu schaffen, erläutert Dielen.
„Das Schloss ist in seinen Schenkeln zu schlank, um die notwendigen Ergänzungsbauten aufnehmen zu können“, umschreibt es Grad auf seine Weise.