Rheincamping bietet Grillplatz mit Rheinblick für alle
Stadt und Kreis setzen beim Schutz der Landschafts- und Naturschutzgebiete auf Aufklärungsschilder.
Langst-Kierst. Mit dem Hoch Walburga werden die Besucher in Scharen zum Rhein strömen, und damit wird das schöne Wetter auch mit sich bringen, was in jedem Jahr für erheblichen Unmut sorgt: Autos parken wild auf Feldwegen, bergeweise Müll bleibt am Ufer und auf den Wiesen zurück. Das ist immer ärgerlich, in einem Landschaftsschutzgebiet besonders. Im Naturschutzgebiet mit FFH-Status, der besonders schützenswerte Gebiete kennzeichnet, ist es inakzeptabel, sagt der Kreisumweltdezernent Karsten Mankowsky gestern bei einem Ortstermin in Langst-Kierst: „Meerbusch hat eine wunderbare Natur. Da können wir keine Kompromisse machen.“
Die werden an anderer Stelle gemacht: Im Landschaftsschutzgebiet Rhein ist das Grillen zwar verboten, aber nichtsdestotrotz beliebt. Rainer Breitbach („Rheincamping“) stellt Grillern deshalb auf seinem Platz neben dem Fähranleger am Langst-Kierster Ufer eine große Wiese zur Verfügung — Steinkreis für Grillkohle und Rheinblick inklusive. Für kleine Gruppen wie ganze Schulklassen ist das Gelände geeignet. Wer will, kann einen Grill leihen. Der Vorteil: Toiletten sind vorhanden, der Müll darf auf dem Platz entsorgt werden.
Sauberkeit ist wichtig, für Breitbach („Es ist unangenehm, wenn Gäste aus ganz Europa kommen und durch eine Müllhalde fahren“) wie für die Fachleute aus dem Bereich Umwelt. Heiko Bechert: „Wenn es sauber ist, ist die Hemmung größer, Dreck zu hinterlassen.“
Er und seine Kollegin Dana Frey unterstellen den guten Willen der meisten Besucher und haben den Kreis für eine Schilderaktion gewinnen können. Denn, so Kartsen Mankowsky: „Ziel des Landschaftsschutzes ist es nicht, die Menschen auszuschließen.“
Neben den offiziellen Zeichen, die Landschafts- oder Naturschutzgebiete ausweisen, zeigen mit dem Einverständnis von Volker Große (Freiraum- und Landschaftsplanung) Piktogramme auf 18 Infotafeln, was wo erlaubt ist. „Landschaftsschutz“, so Große, „soll ja auch der stillen Erholung dienen.“ Die Schilder-Gestaltung ist ein Geschenk aus Düsseldorf, die Kosten von 600 Euro teilen sich Kreis und Stadt.
Aufklärung und Abschreckung sollen Hand in Hand gehen: Bei regelmäßigen Kontrollen werden Knöllchen an Falschparker verteilt. vlo