Heimatkreis sucht Nachwuchs
Der Lanker Verein kümmert sich seit fast 45 Jahren um die Bewahrung der Geschichte in Meerbusch. Er will junge Leute für sich begeistern.
Der Heimatkreis Lank hat es sich zum Ziel gesetzt, die Geschichte der Heimat zu erforschen und zu Papier zu bringen, Denkmäler zu erhalten, das Ortsbild zu schützen und sich um die Landschaft zu kümmern. Der Verein hat sich außerdem den Erhalt der Meerbuscher Mundart sowie die Brauchtumspflege auf die Fahnen geschrieben.
Junge Leute lassen sich für diese Projekte heute nur schwerlich begeistern. Zwar hat der Heimatkreis Lank rund 500 Mitglieder, aber nur 50 davon sind in verschiedenen Arbeitskreisen aktiv, viele von ihnen sind im Rentenalter. „Die Jugend für ihre Heimat zu interessieren ist wirklich schwierig“, gibt Gründungsmitglied Franz-Josef Radmacher zu. „Natürlich sind wir, was das Echo aus der Bevölkerung in Meerbusch angeht, zufrieden und bekommen viele positive Rückmeldungen. Aber auch wenn wir uns mit dem Erhalt von Vergangenem beschäftigen, müssen wir an unsere eigene Zukunft in Form von Nachwuchsarbeit denken“, äußert der Heimatkreisvorsitzende seine Bedenken.
Einige Mitglieder führen bereits Grundschulklassen durch den Ort, sprechen im Sachkundeunterricht über die Geschichte von Bauwerken wie der Teloy-Mühle und machen auf besondere Kunstwerke und Brunnen in der Nachbarschaft aufmerksam. „Wir möchten den Kindern auf diese Art die Geschichte vor ihrer eigenen Haustür näherbringen“, sagt Radmacher.
Wie man aber richtig in Kontakt mit den Jugendlichen tritt, wird gerade durch einen eigenen Arbeitskreis erforscht, dessen Ergebnisse bald vorgestellt werden sollen. Franz-Josef Jürgens, Geschäftsführer des Heimatkreises Lank, denkt da an Kooperationen mit Schulen, Stunden im Geschichtsunterricht. „Die Jugendarbeit liegt uns sehr am Herzen“, sagt Jürgens.
Aktiv wird beispielsweise auch die Partnerschaft mit der Gemeinde Loose Creek im US-Bundesstaat Missouri gelebt. Zwischen 1834 und 1850 waren einige Familien aus Lank und Osterath in die „Neue Welt“ aufgebrochen. Abgerissen war der Kontakt in die alte Heimat während des Ersten Weltkrieges. 1985 näherte man sich wieder an. Seitdem finden regelmäßige Besuche der Amerikaner im Land ihrer Vorfahren statt. Organisiert werden diese Treffen von den Mitgliedern des Heimatvereins. Natürlich haben auch schon Gegenbesuche in den USA stattgefunden, schon im kommenden Sommer steht die nächste Reise in die Staaten an. Für Schüler und Studenten soll es im Rahmen dieser Tour die Möglichkeit geben, zu einem reduzierten Preis mit nach Amerika zu fliegen. „Das hat die letzten Male schon toll geklappt“, erinnert sich Radmacher.