Heiter und festlich: Zapfenstreich zu Spindlers Abschied
Familie, Weggefährten, Politik und Mitarbeiter verabschiedeten den Bürgermeister.
Meerbusch. Nur die Nerven behalten hieß es für das Rathausteam am Freitag, und das gelang überzeugend. Zur Westernmusik sahen die Gäste in einem Schnelldurchlauf die 15-jährige Amtszeit von Bürgermeister Dieter Spindler in Meerbuschs neuem Kultur- und Jugendtreffpunkt, der Halle 9 auf dem Gelände der Alten Seilerei, aufleuchten: Spatenstiche, Einweihungen, Rathausstürme und Schreibtischarbeit.
Freundlich lächelte er in alle Kameras, mit dieser besonderen Gabe ausgestattet, „durchaus sichtbare Spuren stressiger Terminhatz oder zäher Verhandlungen quasi auf Knopfdruck aus dem Gesicht fallen zu lassen“, wie ihm seine Nachfolgerin Angelika Mielke-Westerlage in ihrer Laudatio ein wenig neidvoll bescheinigte.
Es war ein festlicher und zugleich humorvoller Abschied, an dem Familie, berufliche und politische Weggefährten und Mitarbeiter teilnahmen. Launig lobte Landrat Petrauschke Spindlers spätabendliches Engagement für die Wirtschaftsförderung auf der Expo Real. Anerkennend dankte Werner Damblon im Namen aller Ratsfraktionen ihm für die „ruhige Souveränität“ in der Amtsausübung und die Gründlichkeit und Intensität, mit der er sich in eine enorme Themenvielfalt eingearbbeitet habe. Mit einem Ausdruck von Wehmut verabschiedete selbst der Personalrat den „engagierten Bürgermeister“, auf dessen Wort die Mitarbeiter vertrauen konnten, wie dessen Vorsitzender Ulrich Mombartz betonte.
Spindler selbst nutzte die Chance, sich bei allen Mitarbeitern zu bedanken, für Freundschaft und Offenheit, und besonders jene hervorzuheben, die ihn 15 Jahre in nächster Nähe begleitet haben: Horst Major, der ihn klaglos spät nachts oder früh morgens chauffiert habe, Brunhild Linssen, die sich von morgens bis abends gekümmert, alles durchdacht und vorbereitet habe.
„Bis zum 1. Oktober 1999 hätte ich es nicht für möglich gehalten, dass es eine so gute Sekretärin geben kann.“ Und auch das Geheimnis um die legendären Reden des Bürgermeisters, der mit seinen Reimen ein ganzes Schützenzelt zum Zuhören bringen konnte, wie Werner Damblon gelobt hatte, wurde noch gelüftet: Der Dichtkunst des Stadtsprechers Michael Gorgs sei das Lob geschuldet, betonte Spindler.
Für den Höhepunkt des Abends sorgten Feuerwehr und Schützen: Zum Zapfenstreich marschierten mehr als 400 Uniformierte aus allen Meerbuscher Stadtteilen trotz des strömenden Regens auf und verabschiedeten Dieter Spindler mit Böllerschüssen und Nationalhymne.