Hochzeitsmesse lockt 7500 Besucher

Die Messe „Trau dich“ öffnete zum zweiten Mal nach dem Umzug von Düsseldorf nach Meerbusch ihre Türen auf dem Areal Böhler.

Wenn es für Paare so etwas gibt wie einen Stresstest vor der Hochzeit, dann ist es der Besuch einer Hochzeitsmesse. Im Angesicht von Trauringen, Brautkleidern, Tischkarten und Hochzeitstorten zeigt sich, wie belastbar eine Beziehung ist — und wie die Rollen verteilt sind. Christina Hoffmanns und Christian Busch gehören an diesem Sonntag zu den rund 7500 Besuchern, die sich auf der Hochzeitsmesse „TrauDich“ auf dem Areal Böhler für die eigenen Hochzeitsfeier inspirieren lassen. Der Rundgang der beiden durch die Eventhalle ist ein Einblick in das Seelenleben verlobter Paare auf dem Weg zur Hochzeit.

Foto: Ulli Dackweiler

Schon nach wenigen Metern zeigt sich: Die beiden funktionieren im Team, aber jeder hat auch spezielle Zuständigkeiten in der Planung. „Christian kümmert sich mehr um die Termine, bei der Deko hält er sich dafür eher zurück“, sagt Christina. Ihren Hochzeitstermin haben die beiden schon festgelegt: Am 30. Juli wollen sie sich das Ja-Wort geben. Eine frühe Planung ist besonders bei der standesamtlichen Trauung wichtig, erzählt Helmut Pinkert vom Meerbuscher Standesamt. „Bei uns kann man anderthalb Jahre im Voraus einen Termin reservieren, um entspannt zu planen. Wir haben schon Termine für Dezember 2017 vergeben.“

Helmut Pinkert, Mitarbeiter im Meerbuscher Standesamt

Während sich Christina und Christian ihren Weg durch das Gedränge bahnen, bleiben sie völlig entspannt. Er ist ganz Gentleman, legt seinen Arm immer wieder um seine Verlobte. Sie trägt ein dauerhaftes Lächeln im Gesicht. Am Stand eines Brautmodedesigners erklären sie, dass sie ihr Outfit für den Hochzeitstag noch nicht gewählt haben. Auf der Messe wollen sie sich inspirieren lassen. „Ich möchte ein klassisches Brautkleid“, sagt Christina. „Es sollte weiß sein, aber nicht zu prinzessinnenhaft.“ Auch ihr Bräutigam hat sich noch nicht für einen Anzug entschieden. Einen Tipp gibt Michael Leist von „Art of Men“: „Blau liegt im Trend. Der Anzug wird immer öfter offen getragen, gerne mit Fliege und Hosenträgern“. Eins steht für die beiden aber schon fest: An ihrem Hochzeitstag wollen sie Cowboystiefel tragen, Christian kann sich sogar vorstellen, mit Cowboy-Hut vor den Altar zu treten. „Wir sind Liebhaber des texanischen Lebensstils“, erzählt er. Im Festsaal soll es nach der Trauung Line-Dance und ein Tex-Mex-Buffet geben. Einen DJ für die abendliche Feier haben sie schon engagiert, auf der Messe halten sie Ausschau nach einer Sängerin, die während der Trauung in der Kirche auftritt. Neben einem Stand für Trauringe werden die beiden von Sängerin Gabriella Massa nach einem Liedwunsch gefragt. Christina wünscht sich ein Stück von Phil Collins. „Den mögen wir beide. Seine Musik geht einfach unter die Haut“, sagt sie. Als die Sängerin die ersten Takte von „Dir gehört mein Herz“, gibt es einen wahren Gänsehautmoment in der lichtdurchfluteten Halle.

Christian nimmt seine Verlobte in den Arm, küsst sie auf die Stirn. Die beiden finden unter den hunderten Besuchern einen Moment ganz für sich. Nach der letzten gesungenen Silbe haben beide weiche Knie. „Das war die beste Sängerin, die wir bisher gehört haben“, sagt Christian. Seine Verlobte kämpft vor Rührung mit den Tränen.

Letzte Station ihres Rundgangs ist der Stand eines Konditors. Es wird deutlich, dass die beiden sich schon einige Gedanken zur Hochzeitstorte gemacht haben. „Es soll keine durchgehende, fünfstöckige Torte sein. Lieber etwas auf mehreren Etageren Serviertes“, sagt Christian. „Und ohne Bänder. Das sieht gut aus, ist aber unpraktisch. Die Füllung: „Dreierlei Schokolade, Blaubeeren, Himbeeren und Marzipan — den liebt Christian.“ Uneinigkeit klingt anders. Während der gesamten Zeit wirken Christina und Christian, als könnte sie nichts aus der Ruhe bringen. „Wir haben sozusagen einen Deal“, erzählt Christian. „Sie hat beim Anschneiden der Torte die Hand oben, dafür übernimmt sie meinen Nachnamen“ erzählt er lachend. Stresstest bestanden.