Familien in Meerbusch Das Schneckenhaus ist fast fertig

Büderich · Die Stadt hat in den Bau der Kita für sechs Gruppen 4,3 Millionen Euro investiert. Dabei wurde besonders auf nachhaltige Baustoffe geachtet. Im Dezember startet der Betrieb. Ein Koch bereitet frische Mahlzeiten zu.

Claus Klein, Leiter Fachbereich städtische Immobilien, und Kita-Leiterin Hanna Hoenicke auf dem Balkon der Kita Schneckenhaus.

Foto: Anne Orthen (orth)/Anne Orthen (ort)

Die Kita Schneckenhaus in Büderich ist unmittelbar vor der Fertigstellung: Zwar sind die Räume noch leer, aber der Holzboden, die tiefen Fenster, die hellen Wände mit abgetönt hellgrünen Farbflächen – all das strahlt schon sehr viel Wohnlichkeit aus. Und so fühlt man sich beim Besichtigen der Räume eher an ein Wohnhaus als an eine Kindertagesstätte erinnert.

„Das ist so schön“, freut sich Hanna Hoenicke, als sie mit einigen Kollegen von dem Betreiber Stepke Kita durch das Gebäude geht. Die Leiterin der Kita wird im Dezember mit einem Team von 20 Erzieherinnen und Pädagogen an der Lötterfelder Straße 30 die Kinder in Empfang nehmen. Insgesamt 105 Mädchen und Jungen werden in der Kita in sechs Gruppen betreut. 52 davon verbringen die Zeit bis dahin derzeit noch in der Kita Sonnenschein.

Das Konzept sieht drei Räume
für jede Gruppe vor

Vom Balkon der Kita Schneckenhaus führt eine Rutsche direkt aufs Außengelände. Das ist noch nicht fertig und grenzt an ein großes Maisfeld.

Foto: RP/Sonja Schmitz

Großzügig und offen wirkt das Haus. Das Konzept sieht drei Räume für jede Gruppe vor: jeweils einen Gruppen-, einen Neben- und einen Ruheraum. Im Erdgeschoss sind die Kinder unter drei Jahren untergebracht, in der Etage darüber die Älteren.

Vom Balkon führt eine Rutsche direkt auf das Außengelände. Das ist noch im Entstehen begriffen und grenzt an ein großes Maisfeld. Vor dem Haus wird derzeit noch der Boden für den Parkplatz bereitet.

Bald soll auch die Ausstattung für die Küche geliefert werden. Dort bereiten ein Koch und eine Beiköchin frische Mahlzeiten für das Mittagessen und Snacks am Nachmittag zu. Die Kinder werden sich an der Essenszubereitung beteiligen. „Wir werden auch einmal zum Frühstück Brötchen backen“, kündigt Hanna Hoenicke an.

Die Kita folgt
der Stepke-Philosophie

Das Thema Ernährung ist eine von sechs Säulen, auf die sich die Stepke-Philosophie gründet. Englischsprachige Angebote sind eine weitere Säule. „Es wäre toll, einen Native Speaker dafür zu bekommen“, sagt die Kita-Leiterin. Ihr Kollege René Oehl, der zwei Stepke-Kitas in Essen betreut, erklärt, wie die Kinder an die englische Sprache herangeführt werden: „Das passiert spielerisch im Morgenkreis mit Liedern und Fingerspielen, aber auch mit englischen Bilderbüchern.“ Die Kita macht es sich außerdem zur Aufgabe, die Kinder an Wasser zu gewöhnen. Ganz praktisch beim Matschen und Plantschen auf dem Außengelände sowie bei einem Besuch im Schwimmbad mit Blick darauf, dass erste Hemmnisse abgebaut werden, bevor in der Grundschule die Prüfung für das Seepferdchen ansteht. Um das direkte Erleben und Erforschen geht es auch bei den Wald- und Wiesentagen, die einmal pro Jahr für eine Woche das Programm bestimmen. Fortbildungen einer eigenen Akademie sowie eine übergeordnete Fachberatung sind zuständig dafür, die pädagogische Qualität zu sichern.

Wie bei allen neuen Kitas hat die Stadt beim Bau der Einrichtung hohe Standards für Nachhaltigkeit gesetzt. Das beginnt beim Holzrahmenbau mit einer Fassade aus Lärchenholz. „Als Dämmmaterial wurden fast ausschließlich natürliche Dämmstoffe verwendet“, erklärt Claus Klein, Leiter des Fachbereichs städtische Immobilien. Decke und Außenwände wurden mit recyceltem Altpapier gedämmt. Unter dem Estrich sorgen Blähkügelchen aus Bimsstein für eine gute Isolierung. Im Bewegungsraum wurde eine Akustikdecke zur Schallisolierung aus Fichtenholz eingebaut. Auf dem Dach wurde eine Photovoltaikanlage installiert, die restliche frei bleibende Flachdachfläche wird begrünt. Beheizt wird die Kita über Wärmepumpen über ein Nahwärmeverbundsystem. Eine dezentrale Lüftungsanlage sorgt für gute Luft. In heißen Sommern werden nachts die Räume mit der kühleren Außenluft belüftet. An allen Sonnenseiten wurden Jalousieanlagen installiert.

Weil Baustoffe aktuell nicht lieferbar waren, etwa Innentüren, wurde die Fertigstellung um zwei Monate verzögert. Dennoch betrug die reine Bauzeit nur elf Monate.