Inneneinrichtung: Wunsch wecken und erfüllen

Der „Inneneinrichter des Jahres 2011“, Patrick Treutlein, eröffnet an der Dorfstraße einen neuen Showroom.

Büderich. Wer den Showroom von Patrick Treutlein an der Dorfstraße betritt, wird von dem angenehmen Duft eingefangen. „Schurwolle in Verbindung mit Seide und Leder“, erläutert der Chef und strahlt. Inneneinrichtung ist für ihn eine Philosophie. Treutlein strebt eine Verbindung von Ästhetik und Funktionalität an, die alle Sinne anspricht.

So kann man dem Versuch nicht widerstehen, über das Leder des Konferenztisches oder den Kaschmirbezug des Ohrensessels zu streichen. Die kleinen Rädchen des Teewagens klingen dezent, das fragil wirkende, aber stabile Regal aus Drahtseilen ist ein Hingucker.

„Natürlich wollen wir Emotionen wecken. Dennoch ist der Job eines Inneneinrichters in erster Linie der eines Handwerkers. Auch, wenn die Grenze zur Kunst manchmal fließend ist“, sagt Treutlein.

Von der Branche anfangs belächelt, fällte Treutlein früh den Entschluss, sich nicht an Marken zu ketten. „Wir sind kein Flagstore, jeder Hersteller hat Produkte, die zu einer individuellen Lösung passen können“, sagt der Büdericher.

Vor rund 17 Jahren gründete Treutlein sein Unternehmen als Ein-Mann-Betrieb in einer 15 Quadratmeter großen Garage. In der eigenen Manufaktur und Polsterei in Düsseldorf produziert das Unternehmen Treutlein mit 40 Mitarbeitern mittlerweile selbst Möbel. Den Stil belohnte ein Fachkongress im Vorjahr mit dem Titel „Inneneinrichter des Jahres“.

Treutlein ist Teamplayer. Innenarchitekten, Designer, Techniker arbeiten eng zusammen, um dem Anspruch des gelernten Einzelhandelskaufmanns mit zusätzlicher Ausbildung zum Raumausstatter gerecht zu werden. Und der ist nicht gering: „Unser Ziel ist Perfektion.“

Perfektion verlangt Treutlein auch von dem 580 Quadratmeter großen Showroom in Büderich. „Das Ladenlokal mit seinen zwei Ebenen war prädestiniert für meine Vorstellung. Dennoch haben wir es bis auf den Rohbau entkernt und sehr viel Arbeit investiert“, erzählt der Sohn eines Textilgroßhändlers.

Den Standort Dorfstraße findet er brillant: „Diese kleine feine Einkaufsstraße mit ihren inhabergeführten Läden hat Flair, hinzu kommt der große Parkplatz direkt gegenüber.“ Hemmungen, die Schwelle des Geschäfts zu übertreten, muss niemand haben. Treutlein bietet auch erschwingliche Accessoires wie Duftkerzen oder Gläser.

Großprojekte, bei denen Treutlein vom Bodenbelag bis zur Lampenkreation Raumkonzepte für Villen, Hotels oder Kongresszentren entwickelt, führen den Inneneinrichter in die Schweiz, nach Sylt oder Mallorca und zunehmend in osteuropäische Länder.

Die Wünsche, die bei Kunden geweckt und dann nach Möglichkeit auch erfüllt werden, sind nicht selten ziemlich ausgefallen. „Einer sehr netten Dame haben wir neulich eine Badewanne in ihr Schlafzimmer eingebaut“, erzählt Treutlein lächelnd.