Investition in das Klangbild

Orgel der Christuskirche wird für 75 000 Euro generalüberholt und erweitert.

Foto: Ingel

Büderich. Im Dezember feiert die evangelische Christuskirche in Büderich 50-jähriges Bestehen. Bis zum Jubiläumsfest soll die fast ebenso alte Orgel saniert, umgebaut und erweitert werden. Was nach einem überschaubaren Eingriff klingt, ist eine monatelange Mammutaktion, die die Gemeinde rund 75 000 Euro kostet. Die Sanierung nimmt der Orgelbauer Beckerath aus Hamburg vor — jenes Unternehmen, das die Orgel vor viereinhalb Jahrzehnten für mehr als 400 000 Mark auch gebaut hat.

„Die Investition wurde vom Presbyterium genehmigt. 15 000 Euro haben wir in nur drei Monaten bereits an Spenden gesammelt“, erklärt Pfarrer Wilfried Pahlke. In etwa die gleiche Summe soll nach Möglichkeit durch Pfeifenpatenschaften oder Aktionen mit Geschäftsleuten dazukommen. „Womöglich können wir auch ausrangierte Orgelpfeifen noch verkaufen “, sagt der Geistliche, der betont: „Das Geld ist unabhängig vom Spendenaufkommen auf jeden Fall vorhanden, wir müssen keinen Kredit aufnehmen.“

Die Generalüberholung sei überfällig, betont Kantor Ingo Hoesch, „normal sind 25 bis 30 Jahre“. Neben Dreck und Staub könnten sich auch mal tote Fledermäuse in den Orgelpfeifen festsetzen, „das beeinträchtigt natürlich den Klang. Dennoch: Die Orgel ist technisch nach wie vor in einwandfreiem Zustand, die Investition lohnt sich also“, so der Kantor.

Obwohl Spezialist Axel Birnbaum seit Mittwoch bereits Messungen und andere vorbereitende Arbeiten durchführt, wird die Orgel erst ab August komplett demontiert, nach Hamburg transportiert und dort saniert. Dann verbleibt nur das hölzerne Gehäuse auf der Empore der Kirche.

Neben einem neuen Motor erhält die Orgel mit einem 16-Fuß-Fagott auch ein neues Register. „Das wird finanziell der größte Einzelposten sein“, sagt Hoesch, der sich davon einen tragenderen Klang in der Christuskirche erhofft. 19 Register waren bisher in dem mächtigen Brustwerk des Instruments verstaut, nach der Erweiterung werden es 20 sein. Das so genannte Register Krummhorn wird zudem durch eine Acht-Fuß-Oboe ersetzt. „Das fügt sich besser ins Klangbild ein“, versichert Hoesch.

Wenn die sanierte Orgel nach Büderich zurückkehrt, beginnt für den Kantor die Arbeit: „Die Intonation, die Abstimmung auf den Raum, nimmt bestimmt noch einmal rund zwei Monate in Anspruch“, schätzt Hoesch.