Jecke Reden und närrische Tänze

Das Publikum in der Nussschale lag den Tänzern und Büttenrednern zu Füßen.

Osterath. Bei diesem Programm zeigt auch der Daumen des Ersten Bürgers, Dieter Spindler, eindeutig nach oben. Die KG Fettnäpke konnte am Wochenende gleich zweimal das Publikum im vollen Saal der Osterather Nussschale mit Tanz und Büttenrede überzeugen.

„Das Publikum war absolut fantastisch“, resümiert „Hausmeister“ Willi Bützer, der nicht nur selbst in der Bütt stand, sondern sich auch über die Erfolge seiner Mitstreiter freute. Zunächst jedoch musste der Jeck erklären, wie das denn damals war, als er seine Frau kennenlernte. Leicht fiel die Antwort dem braven Hauswart nicht. Just bei diesem heiklen Thema verließ ihn die Erinnerung. Flugs beschlagnahmte Bützer das Handy von Fettnäpke-Kollegen Juppi Lickes, der dies mit einem verdutzten Blick quittierte. Zur Freude der närrischen Gästeschar entspann sich ein fernmündlicher Dialog, der Lachsalven auslöste. Die ernüchternde Lösung: Ganz so nüchtern war das angehende Pärchen damals nicht und die beim Tanzen so nützlichen „elastischen Glieder“ veränderten ihren Zustand zum Leidwesen des Vergesslichen auch bei der anschließenden Zweisamkeit nicht. Der Alkohol erwies sich ungewollt als Tugendretter.

Männer und Frauen, das war der rote Faden des Abends, denn auch „Plätekopp“ Daniel Groß und Urgestein Martin Oellers steuerten das Ihre zum Thema bei. Markus Schneider, auch aus der Osterather Bütt nicht mehr wegzudenken, konnte mit spitzen Bemerkungen zur Bedienung von Autos und Geldautomaten durch das schöne Geschlecht seine Kronkorkensammlung vervollständigen: Die warfen etliche Damen — allerdings nur scheinbar entrüstet — auf die Bühne.

Abgerundet wurde das jeweils dreistündige Programm von zahlreichen Tanzeinlagen. Allein die Garde führte fünf Choreografien auf. Besonders der moderne Gardetanz zu Schlagern wie Sweet Caroline oder Amsterdam kam hervorragend an. Für den Waka-Waka-Song gaben sich die Hot Rhythms mit schwarzer Schminke und Perücken ganz afrikanisch, und die Damen der Karnevalsgesellschaft traten im selbst gebastelten Hühnerkostüm zum Höhnerhoff-Rock an. Die Grundidee zu ihrem Auftritt entwickeln die närrischen Frauen übrigens traditionell im Rahmen eines Wochenendausflugs im November.