Jugendcafé kann sich in der Fluxushalle ausbreiten

Verwaltung hofft auf Grundsatzentscheidung über den Standort in der Alten Seilerei in Osterath.

Meerbusch. Die Pläne, im Alten Güterbahnhof in Osterath ein Jugendcafé einzurichten, haben sich zerschlagen. Zu teuer. Auch der Pappkarton in Strümp kommt nicht in Frage. Zu teuer, zu laut für die Nachbarn. Beide Hemmnisse gibt es in der Fluxushalle auf dem Gelände der Alten Seilerei in Osterath nicht, stattdessen aber genügend Stellplätze, Bus- und Bahnhaltestellen sind nicht weit entfernt. Der Vermieter ist willig, der Preis dem Vernehmen nach zu schultern, das Raumprogramm großzügig: Jetzt muss der Jugendhilfeausschuss am 16. Juni eine Grundsatzentscheidung treffen.

Ein klares Votum will die Jugenddezernentin Angelika Mielke-Westerlage von den Politikern. Das benötigen auch der Osterather Betreuungsverein (OBV), der als Betreiber auftreten soll, und die Musikszene Meerbusch (früher Rock am Turm), die das Kulturprogramm organisiert: Mietverträge müssen geschlossen werden, das Haus eingerichtet, pädagogisches und Gastronomiepersonal verpflichtet, Künstler unter Vertrag genommen werden.

Angesichts dessen ist der von der Verwaltung skizzierte Zeitplan ehrgeizig: Im November könnte der Mietvertrag — zunächst befristet auf drei Jahre — beginnen, im Dezember könnten die Jugendlichen das Haus in Besitz nehmen. Sie haben Geduld beweisen müssen. Das Jugendzentrum St. Pankratius, Sky-Club und Pappkarton sind schon lange Geschichte.

Die Fluxushalle bietet viel: Auf 650 Quadratmetern gibt es einen Veranstaltungsraum (250 Quadratmeter), in den bis zu 500 Besucher passen, einen Bistrobereich mit Theke und Zapfanlage (110 Quadratmeter), ein Büro auf der Empore, ein möglicher Bandprobenraum und Künstlerumkleide im Keller. Auch Vereine, immer auf der Suche nach Veranstaltungsräumen, könnten die Fluxushalle gegen Gebühr nutzen.

Um den Jugendlichen ein attraktives Angebot zu machen, muss die Stadt Geld in die Hand nehmen: 160 000 Euro kalkuliert der Fachbereich allein für die Betriebsführung des OBV von den Personalkosten bis zur Gebäudereinigung. Insgesamt 441 000 Euro, so die Verwaltung, sollten im Haushalt 2014 bereitgestellt werden.

Bevor aber Poetry Slams, Konzerte oder Partys geplant werden, muss der Ausschuss „eine Absichtserklärung“ abgeben, das Jugendcafé in der Alten Seilerei einzurichten. Im September müssen dann Verwaltung, OBV und Musikszene Konzept und Kosten auf den Tisch legen.