Skaterpark in Strümp Skatepark soll 2020 entstehen

Die Skate- und Bikepark-Gruppe will die Anlage am Strümper Busch verwirklichen.

Nele, Jan, Dennis, Quentin und Finn (v. re.) hoffen noch immer, dass sie ihre Bike- und Skateranlage in Strümp verwirklichen können.

Foto: RP/Mirjam Ratmann

„Sie haben uns was gegeben, und wollen es uns jetzt wieder wegnehmen.“ Dennis (16) aus Osterath ist sichtlich verärgert über die aktuellen Entwicklungen. Seit nunmehr fünf Jahren kämpfen er und seine Mitstreiter, im Kern sind es zehn Jugendliche, für einen Skatepark in Strümp. Unterstützt werden sie dabei von der Querkopf Akademie unter der Leitung von Ulla Bundrock-Muhs. Obwohl sie inzwischen viele Unterstützer in Meerbusch haben und durch Spenden und Sponsorenverträge einen erheblichen Teil der benötigten 400 000 Euro einsammeln konnten, kommen sie mit der Politik weiterhin nicht
zusammen.

Erst vor gut einer Woche machte die Meerbuscher Grünen-Fraktion einen Antrag öffentlich, den sie am 3. Dezember im Ausschuss für Schule und Sport (17 Uhr, Dr.-Franz-Schütz-Platz 1, Sitzungssaal) einbringen will. Darin spricht sie sich für den Bau einer Mountainbikeanlage am Strümper Busch und explizit gegen die geplante Skateranlage aus. Die 80 000 Euro, die die Stadt im Haushalt 2019 der Skatergruppe für ihr Projekt zusprechen wollte, würden dann für die Mountainbikeanlage verwendet. Den Vorstoß der Grünen kann die Skatergruppe nicht nachvollziehen. „Wir haben das immer gesagt, aber sagen es jetzt nochmal deutlich: Der Skatepark ist auch ein Mountainbikepark“, sagt Dennis. Man habe also das selbe Ziel. Um das deutlich zu machen, hat die Gruppe extra ihr Logo leicht abgeändert, so dass dort neben einem Skater auch Mountainbiker zu sehen sind. Auch nennt sich die Gruppe nun offiziell „Skate- und Bikegruppe Meerbusch“. Unverständnis über die Aktion der Grünen haben die Jugendlichen dennoch: „Wir haben langsam das Gefühl, dass uns keiner zuhört“, sagt der 14-jährige Jan. Auch Quentin (16) versteht den Vorstoß der Grünen nicht: „Es ist ein falsches Zeichen, zu zeigen: ‚Wir wollen das alleine machen und nicht mit euch‘“. Würde der Antrag der Grünen angenommen, stünde die Skate- und Bikegruppe mit ihrem Projekt nahezu vor dem Aus. „Unsere Finanzierung ist nur klar, wenn die Stadt Meerbusch uns die 80 000 gibt. Das ist unser Startkapital“ erklärt Dennis die Lage, „wenn wir das Geld nicht haben, werden auch Sponsoren abspringen.“

Insgesamt 10 000 Euro sind bereits für das Lärmschutzgutachten und den Bauantrag verwendet worden; letzterer soll Ende des Monats eingereicht werden. Aktuell habe man um die 36 000 Euro, ein Förderantrag von der Aktion Mensch über 80 000 Euro laufe. Sind 200 000 Euro zusammen, kann mit dem ersten Bauabschnitt begonnen werden.

Jugendliche wollen eine Crowdfunding-Kampagne starten

Um weitere Spenden einzutreiben, soll nach den Herbstferien eine Crowdfunding-Kampagne starten. Auch Meerbuscher Betriebe engagieren sich für die Gruppe, so wie Hanne Jäger vom Bestattungsinstitut Jäger aus Osterath. Tausend Euro übergibt sie an diesem Tag an die Jugendlichen. Zudem unterstützt sie die Aktion „Jugend ist ‚Future‘“, mit der am Martins-Wochenende, vom 9. bis zum 11. November, Betriebe und Gaststätten dazu aufgefordert sind, ihre Türen zugunsten der Skater-und Bikeanlage zu öffnen. „Möglich wäre dann beispielsweise, dass die Teilnehmenden einen Teil ihrer Tageseinnahmen für das Projekt spenden“, erläutert Jäger.

Gleichzeitig wollen die Jugendlichen mit den Politikern im Gespräch bleiben. Dazu wird es am Mittwoch, 30. Oktober, im Café Leib und Seele, Dietrich-Bonhoeffer-Straße 9 in Büderich, ab 18.30 Uhr einen Round Table geben, zu dem sie alle Beteiligten einladen. Dann wolle man erneut über eine schnelle Verwirklichung der Anlage sprechen und Missverständnisse aus dem Weg räumen. Die Jugendlichen hoffen, dass sie Skeptiker noch in diesem Jahr auf ihre Seite ziehen können.

Jürgen Peters, Fraktionsvorsitzender der Grünen, habe bereits ein Gespräch angeboten. Zudem wollen die Jugendlichen den Kontakt zu Arne Klar suchen. Der mobile Sozialarbeiter von Meerbusch soll nämlich mit einer weiteren Gruppe in Kontakt stehen, die sich eine Bikeanlage wünsche. „Wir wollen zusammen und nicht gegeneinander arbeiten“, bestätigt die 16-jährige Nele. Das Skate- und Bikepark-Projekt wolle man aber in jedem Fall durchziehen, sagt Dennis: „Wir haben jetzt fünf Jahre lang gekämpft und schon so viel erreicht, wir werden jetzt nicht
nachlassen.“