Meerbusch 25-jährige Meerbuscherin ist Wahlhelferin aus Leidenschaft
Lank. · Die Kommunalwahl ist für Dorothea Schneider ein besonderer Tag – sie engagiert sich als ehrenamtliche Wahlhelferin und übernimmt damit eine wichtige Rolle in unserer Demokratie.
Sonntag steht in NRW die Kommunalwahl auf dem Programm. Dann sind in Meerbusch 45 300 wahlberechtigte Bürger dazu aufgerufen, Stadtrat, Kreistag, Landrat und einen neuen Bürgermeister zu wählen. Für die Realisierung und Organisation solch einer Wahl sind ehrenamtliche Wahlhelfer unabdingbar. Alleine in Meerbusch sind 240 von ihnen im Einsatz – darunter ist auch die 25-jährige Dorothea Schneider aus Lank.
Schon seit 2013 ist Dorothea Schneider, die ihr Lehramtsstudium abgeschlossen hat und seit August eine Ausbildung zur Pastoralreferentin absolviert, als Wahlhelferin tätig. „Ich habe damals einen Aufruf in der Zeitung gesehen und mich direkt gemeldet.“ Mit gerade einmal 18 Jahren erlebte sie als Beisitzerin ihre erste Bundestagswahl. Auch bei den Landtags- und nächsten Bundestagswahlen 2017, sowie der Europa-Wahl 2019 arbeitete sie als ehrenamtliche Helferin im Wahllokal. „Das wird also bereits meine fünfte Wahl“, erzählt die Lankerin stolz. Und eine ganz besondere obendrein. Denn nach vier Einsätzen als Beisitzerin wird Schneider in diesem Jahr im Wahlbezirk Lank-Süd als stellvertretende Wahlvorsteherin eingesetzt. „Das bedeutet für mich aber auch mehr Verantwortung, wenn es am Ende darum geht, die Stimmen zu zählen“, erklärt die 25-Jährige.
Familienschicht mit
Bruder und Schwester
Ihr ehrenamtlicher Einsatz am Sonntag beginnt um 7.30 Uhr in dem Lanker Wahllokal am Pfarrzentrum. „Wir bereiten gemeinsam im Team den Raum vor und kontrollieren, ob alles für eine ordnungsgemäße Wahl vorhanden ist.“ Eine halbe Stunde später, um 8 Uhr, öffnen die Türen des Wahllokals. Das sechsköpfige Team teilt sich die zehn Stunden bis 18 Uhr in zwei Schichten auf. Dorothea Schneider übernimmt die zweite Tageshälfte von 13 bis 18 Uhr und darf sich dabei auf zwei bekannte Gesichter freuen. „Das wird eine Familienschicht, weil ich mit meinem Bruder und meiner Schwester ein Wahlhelferteam bilde.“ Die beiden jüngeren Zwillinge haben bereits 2019 ihr Debüt im Wahllokal gegeben – nun helfen die drei Geschwister aber erstmalig gemeinsam im gleichen Wahllokal. Noch ist es für Dorothea Schneider „ein komisches Gefühl“, da sie auf dem Papier formal ihren Geschwistern überstellt ist, den Chef wolle sie aber natürlich nicht raushängen lassen. „Die Konstellation ist schon Luxus. Zum einen wegen Corona, weil wir ja eh ein Hausstand sind. Zum anderen, weil wir uns super kennen und um die Stärken des anderen wissen. Das erleichtert es schon“, erklärt die Lankerin. Ein Wahlsonntag als ehrenamtliche Helferin bedeutet für die 25-Jährige aber nicht nur Stress, sondern gleichzeitig auch viel Spaß. „Es ist ein schöner Job. Man trifft viele Leute von früher und lernt neue Menschen kennen. Vor allem in der Nachmittagsschicht, wenn es mal etwas ruhiger ist, bleiben viele Leute auch mal länger zum Unterhalten. Das ist dann echt gemütlich“, erzählt die Wahlhelferin, die sich schon immer gerne ehrenamtlich engagiert. „Der Job als Wahlhelfer macht Spaß und ist für die Demokratie besonders wichtig. Ohne uns würde so eine Wahl nicht funktionieren.“ Wie viel Verantwortung die Helfer – und die 25-Jährige als stellvertretende Wahlvorsteherin besonders – übernehmen, weiß sie aus vergangenen Jahren und Wahlen. „Wenn die Lokale geschlossen sind, wird die Urne auf dem Tisch ausgekippt und die Stimmen mit dem Mehr-Augen-Prinzip gezählt. Natürlich kann es dabei mal passieren, dass man sich verzählt. Das ist einfach menschlich. Deshalb kontrollieren wir uns gegenseitig beim Auszählen.“