Von Meerbuscher Feldern Kürbis-Ideen zu Halloween
Meerbusch · Landwirt Alexander Roos zeigt, wie man Kürbisse aus Meerbusch schnitzt und was man mit ihnen sonst noch anfangen kann.
In Osterath an der Marie-Curie-Straße und in Langst-Kierst Am Dyck liegen sie zum Verkauf bereit: die Kleinen kosten zwei, die Mittleren drei und die Großen kosten fünf Euro. Die Rede ist von den Halloween-Kürbissen, die in zwei Tagen ihren großen Auftritt haben. Dann kann man die Kürbisse schnitzen, aushöhlen und mit einer Kerze versehen in die Nacht stellen.
Gruselige Fratzen oder freundlich lächelnde Gesichter sind Geschmackssache. Aber sie gehören zu Halloween dazu wie Süßes und Saures. Bei den milden Temperaturen sind die bearbeiteten Köpfe rund eine Woche haltbar, dann sacken sie in sich zusammen.
Also ist jetzt genau die richtige Zeit, den Kürbis zu besorgen und dann kann es loslegen. Bauer Alexander Roos, 27 Jahre alt, zeigt in wenigen Schritten, wie es funktioniert: „Neben dem Kürbis brauchen wir einen abwaschbaren Filzstift, ein kleines und ein großes Messer, einen großen Löffel und ein großes Teelicht. Wir fangen an und malen die Augen, die Nase und den Mund auf den Kürbis.“ Um den Stiel herum malt der junge Landwirt Zacken auf. „Hier entlang wird mit einem großen stabilen Messer der Deckel eingeschnitten und abgehoben. Das Innere höhlen wir mit einem großen Löffel aus und fangen es auf.“
Die Kerne können getrocknet werden und zum Anpflanzen weiterer Kürbisgewächse genutzt werden. Auch das Fruchtfleisch ist essbar, aber nicht sehr ergiebig. Zum Kochen bieten sich andere Sorten viel besser an: so der Hokkaido, der mit Schale verzehrt werden kann, der Butternut oder der Spaghetti-Kürbis. Suppen, Ofengemüse und Kuchen können mit dem Fleisch der Kürbisse zubereitet werden.
Doch zurück zum studierten Agrarwissenschaftler Roos: „Jetzt beginnt die Feinarbeit. Mit einem kleinen Messer schnitzen wir die Augen und die Nase aus und drücken die Stücke von innen nach draußen. Filzstiftüberreste können wir mit einem Schwämmchen abwischen. Je größer wir die Öffnung schnitzen, umso mehr Licht fällt nachher nach draußen. Beim Mund können wir schiefe, gruselige Zähne stehen lassen, die eine richtig schöne Grimasse bilden. Nun fehlt nur noch das Teelicht und dann können wir in der Dämmerung unser Kunstwerk bestaunen.“
Seit zwei Jahren bauen Roos und sein Vater Kürbisse an. In diesem heißen Jahr wurde sehr viel Wasser benötigt, damit das Gemüse in der langen Trockenzeit wachsen konnte. Dennoch sei die Ernte gut ausgefallen, die Hokkaidos seien etwas kleiner als im vergangenen Jahr. Doch der weiß- graue Ungar (Bleu de Hongrie) und der Muskatkürbis sehen rund und prall aus genauso wie die Giant Pumpkins.
An den beiden Verkaufsständen registrieren Vater und Sohn die Zurückhaltung der Kunden. „Die Leute schauen auf ihr Geld und sind vorsichtig“, sagt Rainer Roos. Dinge, die nicht unbedingt benötigt werden, würden nicht so einfach im Vorbeifahren gekauft. Dennoch ist es für große und kleine Halloween-Fans eine Freude, Kürbisse zu schnitzen.