Flüchtlingshilfe Deutsch lernen zur Integration

Meerbusch · Die Sprache ist Grundlage für das Zurechtfinden in der Gesellschaft. Deswegen starten in den Weihnachtsferien Kurse für Schüler und Erwachsene.

Pfarrer Michael Berning, Betül Schulz, Bettina Seipp und Christian Bommers (v.l.) setzen sich vor Ort für Integration ein.

Pfarrer Michael Berning, Betül Schulz, Bettina Seipp und Christian Bommers (v.l.) setzen sich vor Ort für Integration ein.

Foto: RP/Stadt Meerbusch

(dsch) Das größte Hindernis für viele der über 600 Menschen, die vor dem Krieg in der Ukraine nach Meerbusch geflüchtet sind, ist die Sprache. Die meisten von ihnen haben keine oder nur sehr eingeschränkte Deutschkenntnisse. Genau an diesem Punkt will die Stiftung Büderich nun ansetzen. Gemeinsam mit der Stadt Meerbusch hat sie ein Projekt zur Sprachförderung geflüchteter Menschen in die Wege geleitet.

Das Konzept dafür hat Bettina Seipp vom Vorstand der Stiftung entwickelt. Es fußt auf Sprachkursen für zugereiste Schüler am Schulunterricht teilnehmen können sollen. Parallel sollen auch Erwachsene ihr Sprachniveau verbessern und als Fernziel ebenfalls in der Lage sein, Sprachkurse zu leiten. Dabei arbeitet die Stiftung Büderich mit anderen Einrichtungen in der Stadt zusammen, die sich bereits um die Unterstützung und Bildung der Geflüchteten kümmern, etwa der Volkshochschule. Der Sprachkurs soll zunächst vorrangig Menschen angeboten werden, die aus der Ukraine geflüchtet sind, das Prinzip lässt sich aber auch auf andere Nationalitäten anwenden.

Als Dozentin hat die Stiftung Betül Schulz gewonnen, eine erfahrene Projektleiterin im Bereich Sprache und Integration. Schulz ist Tochter türkischer Eltern und hat selbst erfahren, wie groß die Bedeutung von Sprache für die Integration ist. „Ich bin mit elf Jahren nach Deutschland gekommen und habe sofort gemerkt, dass ich die deutsche Sprache schnell lernen muss, was mir Dank tatkräftiger Unterstützung auch gelungen ist“, so Schulz. Die Sprachwissenschaftlerin hat neben ihrem Studium der Ägyptologie ein Zertifikatsstudium „Deutsch als Zweitsprache“ absolviert. „Es gilt nicht nur, sprachliche Barrieren zu überwinden, sondern oft muss auch auf die durch die Fluchterfahrungen entstanden Traumata Rücksicht genommen werden. Deshalb ist ein einfühlsamer Umgang mit den Menschen wichtig“, sagt Schulz.

Bürger können das Integrationsprojekt unterstützen

Bei dem Vorhaben wird die Stiftung von der Stadt Meerbusch unterstützt. „Das Projekt der Stiftung Büderich kommt den bei uns in Meerbusch untergebrachten Geflüchteten unmittelbar zugute und unterstützt damit auch die Integrationsarbeit der Stadt“, so Bürgermeister Christian Bommers.

Ukrainer, die an einem Sprachkurs teilnehmen wollen sowie Schulen, die die Förderung für ihre Schüler, die nicht Deutsch als Muttersprache haben, nutzen möchten, können sich ab sofort unter per E-Mail an oder telefonisch unter 02132/916 2887 melden. Die Kurse sollen in den Weihnachtsferien sowie den Osterferien 2023 stattfinden. Außerdem können Bürger das Projekt unterstützen, etwa finanziell, durch das Angebot von Räumlichkeiten oder durch ehrenamtliche Mitarbeit. Zudem werden engagierte Lehrkräfte gesucht, die nach entsprechender Fortbildung auf Honorarbasis unterrichten wollen. Anmeldungen von Kursteilnehmern an: