Spracherwerb in Mettmann Sprachförderangebot im Kreis verzeichnet Rekord
Kreis Mettmann · 100 jugendliche Zuwanderer nahmen am Sprachförderangebot im Kreis teil, so viele wie noch nie.
(Red/von) Wenn Kinder und Jugendliche in ein fremdes Land ziehen, können sie anfangs oft nicht in der Landessprache kommunizieren und haben es im Alltag schwer. Die Sprache zu beherrschen, ist der Schlüssel für eine gute Integration. Seit 2018 gibt es daher das vom Ministerium für Schule und Bildung NRW entwickelte Projekt „FerienIntensivTraining-FIT in Deutsch“ für die Sekundarstufe II im Kreis Mettmann. Es bietet neuzugewanderten Jugendlichen die Chance, in den Schulferien ihre Deutschkenntnisse zu verbessern und den Kreis Mettmann besser kennenzulernen.
Das Sprachförderangebot erfreut sich auch beim aktuellen Durchgang großer Beliebtheit, was sich in der hohen Teilnehmerzahl widerspiegelt. In den Herbstferien haben 100 Jugendliche teilgenommen, so viele wie noch nie. „Der FIT-in-Deutsch-Kurs ist besonders, weil er in zwei Teile aufgebaut ist. Es gibt einen theoretischen Teil, in dem man mit den Schülern Grammatik und Vokabeln übt, und anschließend einen praktischen Teil, in dem wir die Schüler mit Alltagssituationen konfrontieren. Wir besuchen mit den Schülern beispielsweise einen Supermarkt und üben dort das Bezahlen oder zeigen, welche Obst- und Gemüsesorten es gibt“, erklärt Nicole Biermann, Sprachlernbegleiterin des Kurses.
Kreisdirektor Philipp Gilbert hatte Zeit, die Teilnehmenden am FIT-Kurs im Berufskolleg in Mettmann persönlich zu begrüßen. Er ermutigte die Jugendlichen, die Angebote aktiv anzunehmen und appellierte an sie: „Bleiben Sie neugierig!“ Die Kurse böten eine hervorragende Möglichkeit, Deutsch zu lernen und dabei das Leben im Kreis aktiv kennenzulernen.
Eine besondere Aktivität war dieses Mal ein Theaterworkshop in Form des „Physical Theatre“. Die neuzugewanderten Jugendlichen konnten in verschiedenen Spielen die vorab gelernten Vokabeln praktisch anwenden und üben. Neben der sprachlichen Ausdrucksfähigkeit hat das Seminar auch das Selbstbewusstsein der Teilnehmenden gesteigert. Es wurde eine Wohlfühlatmosphäre geschaffen, in der Hemmungen abgebaut werden, in einer anderen Sprache zu kommunizieren. Die freischaffende Theatermacherin und Kulturpädagogin Therese Frosch aus Bamberg leitete den Theaterworkshop.
Das Regionale Bildungsbüro organisiert die FIT-Kurse regelmäßig in den Oster-, Sommer- und Herbstferien. In den letzten fünf Jahren wurden bereits 42 Kurse mit insgesamt 833 neuzugewanderten Jugendlichen an den vier Berufskollegs des Kreises in Mettmann, Hilden, Velbert und Ratingen durchgeführt. Auch Schüler aus anderen Schulen im Kreis haben die Möglichkeit, an dem Sprachförderprogramm teilzunehmen.
Weitere Infos finden sich unter FerienIntensivTraining: