Ernte im Apfelparadies Leckere Früchte direkt vom Baum

Meerbusch · Im Apfelparadieses in Strümp wird geerntet. Die Früchte wandern in große Obstkisten, in Apfelmus und sortenreinen Saft.

Filialleiterin Anna Walker vom Apfelparadies in Strümp freut sich in diesem Jahr über eine gute Ernte.

Foto: RP/Angelika Kirchholtes

Jetzt ist Erntezeit. Auf der Plantage des Apfelparadieses in Strümp leuchten schon von Weitem die roten und gelben Früchte, die an den rund 6000 Bäumen gewachsen sind. „Wir bauen insgesamt 25 Sorten an“, berichtet Filialleiterin Anna Walker. Davon wachsen fünf Arten in Strümp, die übrigen auf den Feldern bei Tönisvorst und Wittlaer. Doch alle werden auch in der Meerbuscher Zweigstelle verkauft, wenn auch nicht gleichzeitig.

Auf einem Schild, das an den großen Verkaufskisten angebracht ist, erfahren die Kunden, was das Besondere an der Sorte ist. Der „Kleine Feine“ ist beispielsweise eine alte Apfelsorte, die aus der Gegend um Heilbronn stammt und bereits 1760 erwähnt wurde. Die Sorte sei saftig mit fein-würzigem Geschmack, so die Info. Manche Sorten sind den Kunden bekannt, wie Elstar oder Topaz. Es kommen aber auf der Suche nach Robustheit der Früchte auch neue Sorten auf den Markt. „Wir haben die Sorten Honey Crunch und Suri gekreuzt. Die daraus entstandene Sorte Clara ist widerstandsfähiger als die einzelnen Sorten“, informiert Walker. Robust bedeutet für Inhaber Bernd Schumacher, dass die neue Sorte weniger anfällig für Schädlinge wie Mehltau und Pilzbefall ist, aber auch besser mit dem Klimawandel zurecht kommt. „Wir wollen die Bäume so wenig wie möglich spritzen“, unterstreicht Walker.

Das sei zwar noch nicht bio, aber so schonend wie möglich. Wenn überhaupt, dann werden auf den Feldern des Apfelparadieses nur zur Blütezeit und nicht, wenn die Früchte am Baum wachsen, Spritzmittel verwendet. Ansonsten sei das Klima in Deutschland für Äpfel ideal. Viel Sonne sorge dafür, dass die Früchte genügend Süße bekommen. Wenn es sehr trocken sei, werde bewässert. Für die Zukunft plant das Apfelparadies eine Tröpfchenbewässerung und Netze gegen Hagel und zu intensive Sonneneinstrahlung. Denn beispielsweise die Sorte Elstar könne Sonnenbrand bekommen, was zu hässlichen Flecken führe. Äpfel, die herunterfallen, werden liegen gelassen, um den Boden zu düngen.

„Wir hatten in diesem Jahr eine sehr gute Ernte und haben schon im August mit dem Pflücken begonnen“, erzählt Anna Walker, die aus Schweden stammt. Spätere Sorten werden bis Ende Oktober geerntet und, was nicht direkt in den Verkauf geht, in Kühlhallen gelagert. „Diesmal kommen wir damit weit ins nächste Jahr“, freut sich die Filialleiterin.

Wer einmal selbst Äpfel pflücken möchte, kann das derzeit beim Apfelparadies tun. Walker rät, die Äpfel nicht zu schälen, da die meisten Vitamine unter der Schale sitzen. Sogar beim Apfelmus könne man die Schale mit verwenden. Dann müsse man nur länger kochen. Sie selber fülle das Mus heiß in Gläser, so dass es länger haltbar sei. Gewürzt mit Zimt oder Zitrone, aber ohne Zucker sei das ein Genuss, der nicht viel koste.

Äpfel mit kleinen Macken werden auch im Apfelparadies weiterverwendet. So gibt es sortenreinen Apfelsaft, Kochäpfel und Apfelmus, auch rotes, zu kaufen.

„Der Apfel ist sehr vielfältig. Man kann ihn auch gut mir Herzhaftem kombinieren“, sagt die Filialleiterin. Ein selbstgemachtes Chutney aus Äpfeln und roten Zwiebeln sei köstlich. Als Anregung gibt sie das Rezept für ein Apfel-Lauch-Süppchen mit auf den Weg, siehe Infokasten.