Langst-Kierst sorgt sich um Idyll
An der Langster Straße soll ein Mehrfamilienhaus entstehen.
Groß waren die Sorgen der Meerbuscher Reiter, als vor knapp einem Jahr Heike und Franz-Josef „Kuki“ Münker ihren Reiterhof an der Langster Straße verkauften. Die Freizeitsportler und Anwohner fürchteten sich vor den Veränderungen durch die von den neuen Besitzern angekündigten Umbauten. „Viel ändern wird sich dadurch aber nicht“, versicherten Evelyne und Norbert Westerholt. „Wir wollen die ganze Anlage lediglich etwas aufhübschen und die Anzahl der Pferde verringern, um etwas Platz zu schaffen.“
Die neuen Eigentümer begannen kurz darauf im Januar mit der Renovierung des denkmalgeschützten Wohnhauses und der Stallungen. Nun sind die Arbeiten bereits so weit fortgeschritten, dass die neuen Ställe in Kürze fertiggestellt sind. Da überrascht nun die Nachricht, dass die Westerholts die in den 1980er Jahren errichtete Reithalle abreißen wollen, die sich direkt an der Ecke von Schützen- und Langster Straße befindet. An ihrer Stelle soll ein Gebäude mit zehn Wohnungen errichtet werden. Ein entsprechender Antrag liegt dem Bauamt der Stadt Meerbusch bereits vor und wird am Dienstag im Ausschuss für Planung und Liegenschaften diskutiert.
„Wann wir mit dem Abriss der Reithalle und dem Neubau des Mehrfamilienhauses beginnen können, ist noch offen“, sagt die Eigentümerin Evelyn Westerholt. „Es werden aber kleine Wohnungen entstehen, die wir vermieten möchten.“
Sie hat im Rahmen der Umbauten auf dem Reiterhof die Zahl der Boxen für die Pferde stark reduziert. Zukünftig können in den Ställen nur noch 50 statt der vormals 70 Pferde unterkommen. Dadurch kommt die Anlage mit der freistehenden zweiten Reiterhalle aus. Für das alte Gebäude besteht kein Bedarf mehr.
Derweil sorgen sich die Anwohner um den Denkmalschutz und das Idyll. Die neuen Bewohner können ihre Autos zukünftig auf einer Fläche vor der ehemaligen Gaststätte „Landhaus Kierst“ parken, die nicht mehr neu eröffnet wird. Die Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen hat eine Anfrage an den Ausschuss gestellt und thematisiert darin unter anderem die bevorstehende „Abholzung größeren Baumbestandes“. Tatsächlich müssen Bäume weichen, die derzeit noch zwischen Langster Straße und Reithalle stehen. „Das ist aber rechtens“, sagt der Technische Dezernent Michael Assenmacher. „Schließlich gibt es in Meerbusch keine Baumschutzsatzung.“ Und auch an den Bauplänen sei nichts auszusetzen.