Lank: Frühjahrskonzert im Wasserturm überzeugt mit Filmmusik

Lank. Mitunter genügt eine einzelne Geste, um einen großen Film darzustellen. Und so musste Annika Verkühlen mit ihrem Bruder Dirk im Rücken lediglich die Arme ausbreiten, um unter großem Applaus zu Rose DeWitt Bukater, Hauptperson aus "Titanic", zu werden.

Nicht nur mit musikalischem Können, sondern auch mit schauspielerischen Leistungen konnten die Schüler des Blasorchesters der Musikschule beim mittlerweile elften Frühjahrskonzert im vollbesetzten Forum Wasserturm aufwarten.

Ein weiteres Mal hatte Leiter Peter Koch sich an bekannte Filmmelodien herangetraut. Die große Schwierigkeit dabei: Diese sind vielen im Ohr, Unsauberkeiten werden sofort gehört. Doch viel zu bemängeln gab es nicht, das erlernte Können aus zahlreichen Übungsstunden und einem Probewochenende in Xanten machte sich bei den gut 60 Musikern bezahlt.

Noch vor der offiziellen Begrüßung erklang die Erkennungsmelodie von 20th Century Fox mit satten Fanfaren und Trommelwirbel. Bei der Einführung zur Filmmelodie von "Fluch der Karbik" ließen einige als Piraten verkleidete Orchestermitglieder die Holzschwerter so authentisch aufeinanderkrachen, dass eine verspätet eintreffende Konzertbesucherin entsetzt zurückwich.

Eine besondere Schwierigkeit bot die Titelmeldie von "Catch me if you can" mit Leonardo diCaprio in der Hauptrolle. Das amelodische Stück hat schon fast Freejazz-Qualitäten, die Dirk Verkühlen als Solist am Saxofon jedoch spielend meisterte.

Bevor die heitere Titelmelodie der Zeichentrickserie von "Wickie" die Zuhörer zum Mitschunkeln brachte, wurde es mit den Highlights aus "Titanic" noch einmal wildromantisch. Die Leinwand an der Seite der Bühne, auf der jeweils zum entsprechenden Film die schönsten Szenen mitliefen, war eigentlich nicht nötig, brachte jedoch so manchen lange zurückliegenden Kinoabend in angenehme Erinnerung.

Nach der Pause beeindruckten neben der eingängigen Melodie von "Miss Marple" vor allem das neblig-düster beginnende Medley aus der "Herr der Ringe"-Triologie und "Harry Potter und der Gefangene von Azkaban".

"Es ist gar nicht so einfach, ein Programm zusammenzustellen, das allen Stärken und Schwächen der einzelnen Schüler gerecht wird", gestand ein erleichterter Peter Koch. "Doch die Arbeit an diesem Projekt hat ein weiteres Mal so viel Freude gemacht, dass wir uns sicher nochmals an Filmmelodien herrantrauen werden."