Lank: Rätsel um Tod des Auktionators

Staatsanwaltschaft ermittelt nach Kellerbrand.

Lank. Höchst mysteriös stellen sich am Tag danach die Ereignisse rund um den Einsatz an der Fronhofstraße in Lank dar. Über zweieinhalb Stunden kämpfte die Feuerwehr Meerbusch am Dienstag gegen beißenden, dichten Rauch, der aus einem Keller an der Fronhofstraße drang: Am Abend war die Ursache gefunden, der extrem heiße Schwelbrand gelöscht. Und die Einsatzkräfte stießen auf einen Toten.

Nach der Obduktion am Mittwoch Nachmittag war klar: Bei dem Mann handelt es sich um den 53 Jahre alten Auktionator, dessen Ware und Schreibtisch in dem über 200 Quadratmeter großen Geschäftsraum im Keller standen. Der Mann, so die Gerichtsmedizin, starb an einer Rauchgasvergiftung.

Am Mittwoch dauerten die Ermittlungen zur Brandursache und dem Tod des Mannes an. Dazu gab es allen Grund. Unmittelbar vor dem Brand hatte der 53-Jährige seine Frau und die Polizei angerufen. Er sei gerade überfallen und beraubt worden, Polizei und Arzt sollten verständigt werden.

"Er sagte nichts über einen Brand oder ein Feuer", berichtet Staatsanwalt Christoph Kumpa am Nachmittag. "Das macht den Vorfall noch mysteriöser." Denn der Auktionator nannte am Telefon nicht nur die Tat, sondern auch den Namen des Täters.

Nach der vorläufigen Festnahme dieses Mannes noch am Dienstag, seiner Vernehmung und der vorläufigen Spurenauswertung hat sich laut Kumpa jedoch bis am Mittwoch Nachmittag "kein dringender Tatverdacht" gegen den Stammkunden des Auktionshauses ergeben, einen polizeilich unbescholtenen Mann. Er wurde am Mittwoch wieder auf freien Fuß gesetzt. "Gleichwohl dauern die Überprüfungen zum Tatvorwurf des Verstorbenen an", betont Kumpa.

Was den Fall noch rätselhafter macht: Der Anrufe des Auktionators erfolgten unmittelbar bevor der Notruf einer Geschäftsfrau gegen 15Uhr aus dem Erdgeschoss des Hauses bei der Feuerwehr einging. "Der Brand kann ihm zu diesem Zeitpunkt nicht verborgen geblieben sein", sagt Kumpa.

Keine Anhaltspunkte, dass das Opfer den Brand selbst gelegt haben könnte ("Die Brandquelle lag nicht in der Nähe des Toten"), kein Hinweis auf eine andere als die geschäftliche Beziehung zwischen dem Toten und dem Gladbacher, kein Hinweis auf einen Einbruch - abgesehen von den Aufbruchspuren der Feuerwehr an den Stahltüren: "Ob, wann und wie wir das Rätsel lösen...", beginnt Staatsanwalt Kumpa und lässt den Satz am Mittwoch Abend offen.