Lank: Respekt vor Knecht Ruprecht

Besucher aus der Region genießen den Bummel zwischen Läden und Buden.

Lank. Am zweiten Adventswochenende verwandelte sich Meerbusch in eine große weihnachtliche Shoppingmeile. Neben Osterath und Büderich boten die Lanker mit ihrem Nikolausmarkt den Weihnachtsmarktgängern alles, was das Herz begehrt.

Vom Marktplatz bis zur Alten Schule können Besucher an 50 Ständen zwischen Lebkuchen, Reibekuchen, Glühwein oder Kaffeespezialitäten wählen. Selbst Pizzabäcker haben kurzerhand Weihnachtsmannmütze angezogen und verkaufen ihre herzhafte Ware.

Auf den Aktionsbühnen gibt es festliche Musik von der holländischen Kapelle Maria Hoop, den Jam Voices und dem Blasorchester St.Stephanus. Für Kinder gibt es ein Karussell und auch der Nikolaus ist gekommen. Wenn Hubert Esser in dieses Kostüm schlüpft, dann weiß er ganz genau, warum er das tut: "Die leuchtenden Kinderaugen sind der schönste Lohn für meine Arbeit. Die Kinder tragen Gedichte vor oder singen ein Lied für mich. Heute waren schon rund 80 Kinder bei mir."

Auch Julius Jung schüttelt dem Nikolaus artig die Hand und darf sich über einen leckeren Weckmann freuen. Doch nicht alle sind so forsch wie der Zwölfjährige und gehen von alleine auf den Mann im roten Bischofskostüm zu. "Kleine Kinder sind oft sehr schüchtern. Dann hilft aber meistens ein nettes Lächeln und ein aufmunterndes Zuwinken", weiß Esser.

Neben dem Nikolaus mit der respektvollen Aura scheint insbesondere Knecht Ruprecht für Kinder eine einschüchternde Figur zu sein. Mit dunkler Kutte, langem schwarzem Bart und einer rasselnden Eisenkette wartet Heinrich Gospos auf die Missetäter. "In Lank-Latum leben aber nur liebe Kinder und ich bleibe deshalb beschäftigungslos", sagt der 53-Jährige lächelnd.

Claudia Zeitler verkauft an ihrem Stand weihnachtliche Süßigkeiten: "Dieses Jahr sind die Glühweinbonbons und die Gummilassos der Renner." Die für einen Weihnachtsmarkt typischen gebrannten Mandeln verkauft sie hingegen nicht so gut: "Vielleicht ist es noch zu nass und warm", sagt die Expertin für Süßes mit einem Verweis auf das wenig weihnachtliche Wetter.

Eugenia Kindel betreut seit 20 Jahren den Unicef-Stand und verkauft handgeschöpftes Papier aus Nepal: "Es lässt sich auch mit einem geringen finanziellen Einsatz sehr viel Gutes tun."

Am Glühweinstand haben es sich Elisabeth und Norbert Reiners mit einer Tasse Punsch und einem Gläschen Obstbrand gemütlich gemacht. "Die Atmosphäre auf dem Lanker Nikolausmarkt ist ausgezeichnet und die Leute sind hier besonders nett. Wir kommen bereits zum dritten Mal aus Krefeld-Uerdingen hierher. Uns gefällt es immer wieder sehr gut."