Firmen in Meerbusch Bogie muss Photovoltaik berücksichtigen

Büderich · Bereits seit längerer Zeit ist ein Ausbau des Gartencenters geplant. Doch nun haben sich gesetzliche Vorgaben für Parkplätze ab 35 Stellplätzen geändert.

 Die Firma Bogie möchte gerne einen begrünten Parkplatz bauen, wie hier im belgischen Gent.

Die Firma Bogie möchte gerne einen begrünten Parkplatz bauen, wie hier im belgischen Gent.

Foto: Martin Bogie

Bereits vor zwei Jahren hatte Martin Bogie die Pläne für die Erweiterung seines Gartencenters in Büderich vorgestellt. Die fünfte Generation des Familienunternehmens steht für die sukzessive Übernahme bereit. Um das Geschäft für die Zukunft aufzustellen, sehen die Pläne vor, die Verkaufsfläche an der Düsseldorfer Straße 197 von derzeit 4000 auf 6000 Quadratmeter auszudehnen. Zu den Neuerungen zählt auch ein Café und ein Lebensmittelmarkt auf dem Gelände. Dazu entsteht eine neue Fläche für Parkplätze mit Bäumen. Nach den ersten Planungen sollten die Dächer der Gebäude begrünt werden. Doch zwischenzeitlich haben sich die gesetzlichen Vorgaben geändert: Die Landesbauordnung NRW §8 sieht vor, dass beim Neubau eines offenen Parkplatzes mit mehr als 35 Stellplätzen eine Überdachung mit einer Photovoltaikanlage vorgesehen ist. Dies gilt, wenn der Antrag auf Baugenehmigung nach dem 1. Januar 2022 gestellt wurde. Sollte dies mit unverhältnismäßigem Aufwand verbunden sein, sind aber Ausnahmen von dieser Regel möglich.

Zu dieser Frage wollte die Stadtverwaltung ein Stimmungsbericht von den Politikern im Planungsausschuss einholen, ohne über die Pläne von Bogie zu beschließen. Jan Roth vom beauftragen Planungsbüro ISR stellte das überarbeitete Projekt vor. Demnach möchte Firmeninhaber Martin Bogie die geforderte Photovoltaikanlage lieber auf den Dächern des Gartencenters und des Lebensmittelmarkts platzieren. Die Flächen der Solaranlagen seien dann doppelt so groß wie die gesetzlichen Vorgaben für die überdachten Parkplätze, erklärte Roth.

Durch überdachte Parkplätze sinkt Grünflächen-Anteil

Als nachteilig erscheint Bogie auch, dass durch die überdachten Parkplätze der Anteil der Grünfläche sinkt. Dem Gartencenter ist es wichtig, mit Buchenhecken und -bäumen einen grünen Parkplatz zu schaffen. Mindesten 50 Bäume sollen dort stehen. Durch die Dachkonstruktion müssten mindestens 15 Bäume entfallen. Außerdem möchte man den Kunden auf dem Parkgelände Hochbeete präsentieren.

Bei dem Großteil der Politiker stießen diese Pläne auf Wohlwollen. Jürgen Peters von den Grünen befürwortete die Planung von Bogie. Er erklärte, dort könne auch eine Bürgersolaranlage entstehen, Betreiber müsse nicht die Familie Bogie sein. Hans-Werner Schoenauer schloss sich dem an: „Wir halten die Planung für ausgewogen.“ Und er schlug vor, dass die Firma mit den Stadtwerken sprechen solle, welche Möglichkeiten genutzt werden können.

Eine andere Position nahm Andreas Wagner von Die Partei ein. „Ich kann dem nicht zustimmen. Der aktuelle Weltklimabericht ist gerade herausgekommen. Wir müssen erneuerbare Energien erzeugen. Und das läuft zu langsam.“ Nötig sei eine Verzehnfachung der Menge aus erneuerbaren Energien, deshalb könne man nicht auf Flächen verzichten.

In Meerbusch seien Windenergieanlagen wegen der Nähe zum Flughafen nicht machbar. Die Flächen über den Stellplätzen seien eine sehr gute Ergänzung. Bei der ersten Gelegenheit für einen mit Solaranlagen überdachten Parkplatz mit einer Ausnahme zu starten, sei problematisch und ein falsches Zeichen.