Firmen in Meerbusch Auszubildenden-Suche im Netz

Meerbusch · Unternehmen müssen sich etwas einfallen lassen, um guten Nachwuchs zu gewinnen. Elektro Knedel spricht angehende Azubis auf den Social-Media-Kanälen an. Mit einem Düsseldorfer Betrieb bildet die Firma im Verbund aus. 

 Max Steinbild (r.) macht seine Ausbildung bei Elektro Knedel, David Henkemeier bei Soeffing Kälte Klima in Düsseldorf.

Max Steinbild (r.) macht seine Ausbildung bei Elektro Knedel, David Henkemeier bei Soeffing Kälte Klima in Düsseldorf.

Foto: Knedel

Die Bewerbungen kommen zügig. „Auf jeden Fall hat die Anzahl zugenommen, seit wir Auszubildende über die Social-Media-Kanäle suchen“, stellt Oliver Knedel fest. Der Elektrotechnikermeister und Geschäftsführer der 2015 gegründeten Elektro Knedel GmbH hat Erfahrung. Er sucht für den Ausbildungsstart im August jährlich neue Auszubildende: „Wir möchten dem Fachkräftemangel mit einem kompetenten Team etwas entgegensetzen. Aktuell haben wir sechs Auszubildende, die mit unterschiedlichen Aufgaben beschäftigt sind. Dazu würden wir gern drei weitere Azubis einstellen.“

Der 35-Jährige weiß, wie vielseitig der Handwerksberuf rund um die Elektro-Branche ist. Und erinnert, dass es gerade für kleinere mittelständische Unternehmen im Wettbewerb um Azubis mit großen Betrieben besonders wichtig ist, auf sich aufmerksam zu machen. „Die Energiewende ist in vollem Gange und auch andere ‚smarte‘ Projekte nehmen zu.“ Seit August 2021 bildet er zusammen mit der Düsseldorfer Firma Soeffing Kälte Klima GmbH unter dem Slogan „Cool & Edel – Ausbildung bei Soeffing & Knedel“ in einer Verbundausbildung einen Elektroniker aus, um die Lücke zwischen unterschiedlichen Gewerken zu schließen.

Projekt findet bei Handwerkskammer Beachtung

Damit geht er neue Wege. „Wir bringen neue Perspektiven in den Ausbildungsalltag und ermöglichen Abwechslung durch zwei am Markt etablierte Ausbildungsbetriebe. Die bisherige Aktion hatte Erfolg, deshalb möchten wir sie zum Ausbildungsstart im August 2022 wiederholen.“

Selbst bei der Handwerkskammer Düsseldorf findet das Projekt Verbundausbildung von Knedel und Soeffing Beachtung und Interesse. Denn bisher ist weder im Rhein-Kreis Neuss noch in Düsseldorf ein weiteres Beispiel dieser Ausbildung im Verbund bekannt. Patrick Tilmes, Prokurist und Kälteanlagenbauermeister bei Soeffing, betont: „Wir suchen in diesem Jahr zwei weitere Auszubildende. Auch wir nutzen für die Suche Social Media-Kanäle und haben damit Erfolg.“

Mit Blick auf die grundsätzliche Situation des Auszubildenden-Mangels bedauert Oliver Knedel, dass der Fokus von Schulabgängern meist auf dem Studium liegt. „Es wird oft unterschätzt, dass wir in einer sehr abwechslungsreichen und zukunftsträchtigen Branche tätig sind.“ Tatsache ist, dass Elektro Knedel einige Anreize bietet. Das Unternehmen ist modern und dynamisch. „Wir sind breit aufgestellt und jeder im Team hat einen festen Aufgabenbereich. Durch die fortschreitende Digitalisierung können wir unseren Auszubildenden zunehmend mehr Themen vermitteln. Diese Ausbildung passt einfach gut in unsere Zeit“, erklärt Oliver Knedel.

Er betont, dass jeder Auszubildende persönlich geschätzt wird. Ein eigener Tablet-PC für die digitale Auftragsbearbeitung und das digitale Berichtsheft sind seiner Ansicht nach selbstverständlich. „Und draußen vor der Tür steht ein e-Smart. Mit ihm können die Azubis auch zur Berufsschule fahren.“ Um diesen Standard nicht nur zu halten, sondern vor allem in die Ausbildung und neue Technologien zu investieren, möchte Oliver Knedel weiterhin neue Ideen und Projekte im Hinblick auf die Ausbildung, wie auch die Erweiterung auf neue Technologien umsetzen. Hierzu ist ein Neubau möglichst im Bundenrott-Umfeld geplant.

Der Elektrotechnikermeister lobt die Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsförderung Meerbusch und dem Rhein-Kreis Neuss. „Die Verbreitung unseres Unternehmer-Videos wurde unterstützt und auch das gemeinsame Projekt `MINT for you – finde deinen Ausbildungsplatz` hilft, interessierte Praktikanten für unsere Branche zu gewinnen.“ Knedel betont, dass für Bewerber handwerkliches Geschick und gute Noten in naturwissenschaftlichen Fächern das A & O sind.

Einen ersten Eindruck von diesem Elektro-Betrieb gibt es unter: