200 Jahre Teloy-Mühle Das sind die Pläne für das Mühlen-Jubiläum
Meerbusch · Zum Tag des offenen Denkmals wird in Meerbusch das 200-jährige Bestehen der Teloy-Mühle gefeiert. Das Denkmal aus dem 19. Jahrhundert hat eine wechselvolle Geschichte.
Seit genau 200 Jahren prägt die Teloy-Mühle das Ortsbild von Lank-Latum. Seit längerer Zeit bereitet die Stadt dieses Jubiläum vor, welches am Sonntag, 10. September, im Rahmen des bundesweiten „Tag des offenen Denkmals“ begangen werden soll.
Die heutige Teloy-Mühle wurde 1823 im Zuge eines Gesetzesänderung gebaut: Im
19. Jahrhundert endete der sogenannte Mühlenzwang, der den Betrieb von Mühlen – damals wichtige Anlagen zur Versorgung der Bevölkerung mit Brot – ausschließlich dem Gutsherrn erlaubte. Nachdem Lank aus diesem Zwang entlassen worden war, entstand zunächst die Heidbergmühle östlich von Lank, etwa 70 Jahre später ließ der Bäcker Adolph Frangen als Konkurrenz die „Neue Mühle“ bauen, die heute als Teloy-Mühle bekannt ist. Die Anlage stand damals laut alten Karten noch windgünstig auf freiem Feld zwischen Lank und Latum, die inzwischen weitgehend zusammengewachsen sind.
1863 kam die Mühle an den Müller Ludwig Teloy aus Bottrop, dessen Familie sie bis 1912 führte. Danach wurden Teile der Mühle, auch die Flügel, verkauft, die Anlage geriet in Vergessenheit. Seit 1952 war sie im Besitz der damaligen Gemeinde Lank.
Erst mit de Gründung der Stadt Meerbusch 1970 gab es wieder Bemühungen, die inzwischen verfallene Anlage zu restaurieren. Nach einer intensiven politischen Diskussion wurde die Sanierung in Auftrag gegeben, auch der Heimatkreis Lank, ein damals noch junger Verein, beteiligte sich und sammelte Spenden. Seit 1980 steht die Mühle unter Denkmalschutz und wird seither vor allem als Kulturstätte etwa für Vorträge und Ausstellungen genutzt. Die Anlage ist die einzige ihrer Art in Meerbusch mit vollständig wiederhergestellten Flügeln.
Diese wechselhafte Geschichte ist ausführlich erklärt in der Broschüre „Geschichte mit Flügeln“, die zum Jubiläum des Denkmals erscheint. Außerdem hat die Stadt auf ihrer Homepage ausführliche Aufsätze zur Mühlengeschichte zusammengestellt.
Vor Ort erleben kann man diese Geschichte und auch die heutige Rolle der Mühle in Meerbusch zum Tag des offenen Denkmals am 10. September. Von 13 bis 18 Uhr organisiert die Kulturverwaltung der Stadt gemeinsam mit dem Heimatkreis Lank ein Familienfest rund um die Mühle. Das Stadtarchiv hat eine Ausstellung zur älteren und jüngeren Mühlengeschichte vorbereitet, die bereits am Mittwoch, 6. September, 16 Uhr eröffnet wird. Die Bildtafeln sind dann bis einschließlich Dienstag, 12. September, jeweils von 16 bis 19 Uhr, und natürlich am Festtag selbst in der Mühle zu sehen.
Männergesangsverein Lank
singt Mühlenlieder am Festakt
Der Heimatkreis organisiert am 10. September um
10.30 und um 15.30 Uhr kostenlose Führungen durch die Mühle, geleitet vom Vereinsvorsitzenden Franz Jürgens. Der offizielle Jubiläumssonntag beginnt um 12 Uhr zunächst mit einem Festakt für geladene Gäste. Nach der Begrüßung durch Bürgermeister Christian Bommers und einem Grußwort von Landrat Hans-Jürgen Petrauschke hält Franz-Josef Radmacher die Festrede. Radmacher hat als Heimatfreund die Restaurierung der Mühle in den 1980er Jahren vorangetrieben und als Zimmermann selbst Hand an das damals 750 000 Mark teure Projekt angelegt. Zum Festakt wird es außerdem Mühlenlieder geben, die der Männergesangsverein Lank vorträgt.
Das öffentliche Fest beginnt um 13 Uhr rund um das Denkmal und auf dem Gelände der Pastor-Jacobs-Schule, unter anderem mit dem Spielmobil des Kinder- und Jugendteams Karibu, sowie Musik vom Daniel Goldkuhle-Trio der Musikschule. Mit dem Leiterwagen des Löschzug Lank kann die Mühle aus einer neuen Perspektive betrachtet werden. „Ziel des Jubiläumsfestes ist es auch, die Mühle wieder ins Blickfeld einer breiteren Öffentlichkeit zu rücken“, heißt es in der offiziellen Einladung der Stadt Meerbusch. Denn die Mühle, deren Flügel weit über den Ortsrand von Lank zu sehen sind, ist eines der Wahrzeichen der Stadt.