LANK-LATUM Kleine Narren machen großen Spaß

Lank-Latum · Am Samstag zog wieder der Lanker Kinderkarnevalszug durch die Straßen des Dorfes. In kreativen Kostümen und bunt geschminkt warfen die Jungen und Mädchen der Grundschulen viel Kamelle unters Volk.

Lustige Löwen in Freilandhaltung zeigten ihre Krallen, bevor sie in den Beutel mit den Kamelle griffen.

Foto: Angelika Kirchholtes

Ganz Lank war am Samstag auf den Beinen, um beim Kinderkarnevalszug der Lanker Schulen dabei zu sein. Am Straßenrand drängelten sich die Menschen wie in Düsseldorf beim Rosenmontagszug. Dabei ist die Atmosphäre im dörflichen Lank viel natürlicher und entspannter als in der Großstadt und der (finanzielle) Aufwand viel geringer. Dafür ist aber der Spaß an der Freud umso größer.

Die lieben Kleinen durch den Ort ziehen zu sehen, erwärmt das Herz aller: der Eltern, der Großeltern, der Jecken und auch derjenigen, die einfach einmal dabei sein wollten – nach zwei Jahren Coronapause. „Mein Enkel macht diesmal mit“, erzählte beispielsweise eine Lankerin am Rande des Zugwegs. „Wahnsinn, diese kreativen Ideen und die tollen Kostüme!“ Natürlich möchte die Oma ihrem Jonas zuwinken und Helau rufen. Ein Ehepaar aus Krefeld war erstmalig dabei, natürlich der Enkelin zuliebe, die in der ersten Klasse der Pastor-Jacobs-Schule ist. „Die Kinder sind so süß geschminkt“, schwärmte die Großmutter. Dieses karnevalistische Erlebnis wolle sie sich nicht entgehen lassen.

Und damit waren sie nicht alleine. Die Straßenränder war dicht gedrängt. Jung und Alt in den verschiedensten Kostümen waren vertreten. Löwen, Frösche, Rehe und Bären tummelten sich in den Straßen. Könige, Zauberer und ein Brausepäckchen gaben sich die Ehre. Dazu hübsche Prinzessinnen, kleine Marienkäfer und Bienen. Manche Menschen hatten nur einfach einen lustigen Hut auf, der immerhin auch ein wenig vor dem Nieselregen schützte, der ab und zu vom Himmel kam.

Die Vampire der 4a der Pastor-Jacobs-Schule begruben ihre Grundschulzeit im Sarg, gefüllt mit Wurfmaterial.

Foto: Angelika Kirchholtes

Die Verkleidungen
der Schüler toppten alles

Aber das tat der Freude keinen Abbruch. „Wir sind jedes Jahr hier“, berichtete ein Freundeskreis alter Lanker. „Vier Jahre habe ich meinem Sohn zugejubelt. Jetzt ist meine Tochter dran“, erzählte der als „Ku-hälter“ verkleidete Vater. Sein langer Mantel war schwarz-weiß gefleckt, dazu eine Stola und eine lila Perücke, fertig war der mondäne Lebemann.

Doch die Verkleidungen der Schülerinnen und Schüler toppten alles. Den Anfang machte die Gruppe der „Löwen in Freilandhaltung“. Super geschminkt zeigten die Kids der 1a munter ihre Krallen, ehe sie in ihre Beutel griffen und „Kamelle“ warfen. Ihnen folgten viele weitere Tiergruppen wie Waschbären, Koalabären, Haie und Füchse. „Wir knacken jede Nuss“ behaupteten dabei die Eichhörnchen aus der 1c. „Die Hippos werfen Konfetti und sind happy“, war auf einem anderen Schild zu lesen. Jede Klasse hatte sich neben den Kostümen einen flotten Spruch und eine tolle Gestaltung der Versorgungskarren
ausgedacht.

Die Aliens wurden von den Vätern Georg Abel und Niko Erdmann versorgt, die in einem futuristischen Behältnis Gummibärchen, Tulpen und Popcorn horteten. Für die Giraffengruppe wurde extra ein Baumhaus gezimmert, aus der eine große Giraffe lugte. Den Vogel schossen die Vampire der 4a ab, die ihren Vorrat in einem Sarg gebunkert hatten. Sie begruben symbolisch ihre Grundschulzeit und flattern demnächst weiter. Also aufgepasst, weiterführende Schulen!

Ein Hingucker waren auch die Igel, die einen aus Pappmaché geformten Igel auf einem Laubhügel mitführten. Das Thema Natur hatten zudem die Bienen aufgegriffen, die von ihren Lehrerinnen mit Imkerhut begleitet wurden. Alle Gruppen warfen fleißig Süßes in die Menge, das von den Kindern am Straßenrand eilig aufgehoben und in Beuteln verstaut wurde. Doch aufgepasst: „Schwatte Feddern, Jelve Föss, dä Rabenklass is unterwegs“ warnte die Klasse 3b. Das Spektakel machte so viel Freude, dass sich nach Ende des Zuges viele Zuschauer auf den Weg machten, um an anderer Stelle erneut den Umzug zu genießen. Andere verschwanden in weißen Zelten oder geöffneten Garagen, wo weiter gefeiert werden konnte. Oder nahmen die Gelegenheit wahr, bei der Feuerwehr ein Bier und eine Bratwurst zu
verputzen.