Meerbusch und Fouesnant Städtefreundschaft soll wieder verstärkt werden

Meerbusch · In diesem Jahr soll der Austausch zwischen Meerbusch und Fouesnant nach dem Wegfall vieler Einschränkungen intensiviert werden.

Bei ihren Besuchen in Meerbusch zeigen die Bewohner der Partnerstadt Fouesnant auch ihre traditionellen Tänze und Trachten aus der Bretagne.

Foto: Koop

Eine mehr als 50 Jahre lange Freundschaft verbindet Meerbusch mit der Stadt Fouesnant in der Betragne. Auch in diesem Jahr hat sich das Partnerschaftskomitee wieder zusammengesetzt und gemeinsame Termine und Aktionen geplant. Beteiligt an diesem Austausch waren neben Vertretern des Partnerschaftskomitees und des Fördervereins der Städtefreundschaft Meerbusch-Fouesnant auch Bürgermeister Christian Bommers, Ute Piegeler, Fachbereisleiterin Kultur bei der Meerbuscher Stadtverwaltung, sowie Beatrice Delassale-Wischert von der Volkshochschule und Anne Burbulle von der Musikschule, sowie Vertereter alle Schulen und Vereine, die sich im kulturellen Austausch mit der Partnerstadt in Frankreich engagieren.

Bei dieser Sitzung wurde Jo Cornelissen zum neuen Vorsitzenden des Partnerschaftskomitees gewählt, er wird zukünftig mit Gabi Pricken eine Doppelspitze bilden. „Das verleiht dem Ganzen mehr Gewicht“, so Pricken über die Umstrukturierung. Bisher war Cornelissen gemeinsam mit Marco Rosenbaum ihr Stellvertreter, diese nun offene Position soll zeitnah besetzt werden. Jo Cornelissen hat die Freundschaft zwischen Meerbusch und Fouesnant von Anfang an mitgetragen und -gestaltet, sein Vater, Rolf Cornelissen, war es, der den Austausch damals überhaupt in die Wege geleitet hat.

Entstanden ist die Freundschaft der 1057 Kilometer entfernt liegenden Städte an Rhein und Biskaya im Jahr 1968. Damals, zwei Jahre vor der Gründung der Stadt Meerbusch, nahm der heutige Ortsteil, die damals eigenständige Gemeinde Strümp Kontakt mit der Stadt in der Bretagne auf. Ursprünglich war durch das Deutsch-Französische Jugendwerk ein Austausch zwischen Fouesnant und Willich geplant, dieser kam jedoch kurzfristig nicht zustande. Über einen entsprechenden Zeitungsbericht in der Rheinischen Post stolperte damals Rolf „Coco“ Cornelissen, Rektor der Strümper Schule. Auf eigene Initiative fuhr er an die Atlantikküste, nahm Kontakt auf, woraus sich über die Jahre zunächst eine Freundschaft zwischen Fouesnant und Strümp entwickelte, die später von der neu gegründeten Stadt Meerbusch übernommen wurde.

Seither gibt es einen regen Austausch zwischen den beiden Städten, und Abordnungen besuchen sich gegenseitig zu den traditionellen Festen wie dem Nikolausmarkt oder dem Sonnenblumensonntag.

Nachdem in den vergangenen Jahren diese Freundschaft noch sehr von den Auswirkungen der Corona-Pandemie geprägt war und das gesellschaftliche Leben erst nach und nach wieder Fahrt aufnahm, soll es in diesem Jahr wieder ein breites Programm geben, um Rheinländern und Bretonen die jeweils andere Kultur und Lebensweise näher zu bringen. Einige Höhepunkte des Austauschs werden die folgenden Termine sein:

Schule und Jugend

Das Mataré-Gymnasium in Büderich wird unter Leitung von Katharina Voß in diesem Jahr einen Schüleraustausch mit dem College Kervihan in Fouesnant organisieren. Der Besuch der Meerbuscher in der Bretagne ist vom 23. bis zum 30. März geplant, der Gegenbesuch kommt voraussichtlich vom 9. bis zum 18. Mai an den Rhein. Zudem soll in diesem Jahr die Jugendfahrt nach Fouesnant, die seit einiger Zeit nicht mehr stattgefunden hat, organisiert werden. Unabhängig von den Schulen hat Marco Rosenbaum ein Projekt für junge Meerbuscher organisiert, die Anfang Juli nach Fouesnant fahren, um dort die Kultur und die Menschen kennenzulernen. Einen Gegenbesuch wird es im August geben.

Kultur

Schon im vergangenen Jahr hat der kulturelle Austausch die Menschen auf beiden Seiten der Grenze besonders begeistert – so etwa der Auftritt einer Jugend-Tanzgruppe des Conservatoire de Musique bei einem Besuch der hiesigen Musikschule und einem öffentlichen Auftritt im Mataré-Gymnasium. In diesem Jahr kommt der Chor Echo de Vagues zu Besuch und führt am 15. April um 17 Uhr Bachs Johannespassion in der Kriche St. Stephanus in Lank gemeinsam mit Mitgliedern des Stephanus-Chores auf. Für dieses Wochenende werden noch Gastgeber gesucht, die Gäste aus Frankreich aufnehmen und den Städteaustausch mitgestalten.

Gedenken

Am ersten Maiwochenende hat Roger LeGoff, Bürgermeister von Fouesnant, die Meerbuscher Stadtspitze und Bürger der Stadt eingeladen. Gemeinsam soll am 8. Mai der Gedenktag zum Ende des Zweiten Weltkriegs und der Befreiung von den Nationalsozialisten mit einem Gottesdienst, und einer Kranzniederlegung begangen werden.

Sport

„Einen der am besten funktionierenden Aspekte des Austauschs“ nennt Gabi Pricken den sportlichen Bereich. Aus verschiedenen Vereinen und verschiedenen Disziplinen fahren Sportler aus Meerbusch vom 25. bis zum 31. Mai nach Fouesnant. Dort werden sie mit Sportlern aus Frankreich trainieren und sich in verschiedenen Wettkämpfen messen.

Reise

Von französischer Seite aus wird zwischen dem 27. und 29. September eine Fahrt über Meaux, Reims und Verdun organisiert, bei der Mahnmale und Museen besichtigt werden. Die Meerbuscher können sich hier anschließen und so Einblicke in die deutsch-französische Vergangenheit gewinnen.