Feste in Meerbusch Ein Nachbarschaftsfest mit vielen Partnern

Meerbusch · Im Rheinriff erwartete die Besucher vielfältige Aktionen. Sie Gäste konnten sich kreativ und sportlich betätigen oder auch nur chillen.

Alexander (r.) durfte mit Daniel Mayer von der Feuerwehr Meerbusch beim Nachbarschaftsfest das schwere Gerät der Wehr ausprobieren.

Foto: RP/Nicole Esch

Am liebsten hätten Noah und Lilly ihre Spraydosen gar nicht mehr aus der Hand gegeben. Mit viel Spaß sprühten sie die kleine Wand vor sich mit verschiedenen Mustern an und gaben der Außenmauer des Rheinriffs einen neuen Anstrich. „Das tropft“, rief Lilly, die am liebsten mit lila und blau arbeitete, und zeigte auf die Farbe, die auf ihre Hand zulief. „Das macht gar nichts. Das passiert, wenn man nicht fest genug auf den Knopf drückt. Du kannst auch gerne beide Daumen zum Drücken nehmen“, erklärte Justin vom Verein Verbunt.

Von der Tischskizze
zum Wandkunstwerk

Die Graffiti Workshops beim Nachbarschaftsfest des Rheinriffs kamen bei den Geschwistern gut an. „Das hat Spaß gemacht und ist auch gar nicht schwer“, sagte Noah. „Ich würde gerne bei einem größeren Projekt und einem richtigen Workshop mitmachen“, ergänzte er. Sein Traum wäre es, so künstlerische Bilder zu sprayen, wie die Profis von Verbunt es am Rheinriff vormachten. Während Noah und Lilly schweren Herzens ihre Wand verlassen mussten, malten an einem Tisch einige Kinder schon einmal ein paar Skizzen von dem, was sie gleich ebenfalls an die Wand bringen wollten.

Aber vielleicht war es gar nicht so schlimm, dass Lilli und Noah ihren Platz räumen mussten, denn im und um das Rheinriff erwarteten sie viele spannende Angebote. Und wer an der Olympiade teilnehmen und tolle Preise gewinnen wollte, musste möglichst viele Stationen des sportlichen Wettbewerbes absolvieren. Da überraschte es nicht, dass an den Ständen die Schlangen lang waren. Geduldig warteten die Kids beim Surfskaten darauf, dass sie an der Reihe waren. Schnell noch die nötigen Protektoren und den Helm angezogen und dann konnte es losgehen. „Du musst die Hände nach vorne strecken, wie ein Osterhase oder wie wenn du eine Kiste hältst. Den Fuß stellst du vorne auf und drückst dich langsam nach oben“, erklärte Jorge Vargas Arroyo seinem kleinen Schützling anschaulich und mit Hingabe die ersten Schritte auf dem Board. So ganz sicher schien sich das Mädchen noch nicht zu sein, ob sie die kurze Einführung überhaupt machen wollte. Als es nach der ersten Fahrt aber schon ans Absteigen ging, war ihr die Enttäuschung anzusehen. „Der Andrang ist sehr groß, daher können wir nur die Basics zeigen“, erklärte der Surfskate-Trainer.

Im letzten Jahr, als das Rheinriff noch recht neu war, organisierte es sein erstes Nachbarschaftsfest. „Dieses Jahr sollte es sich aber noch mehr nach Nachbarschaft anfühlen, daher haben wir nach Partnern gesucht, die mitmachen wollen“, sagte Mats Dietrich, Marketingmanager des Rheinriffs. Das Feedback und der Input seien sehr gut gewesen. „Ich bin sicher, dass wir nächstes Mal noch mehr Partner dabei haben werden“, so der Marketingmanager. Bei dem großen Rahmenprogramm war für alle etwas dabei. Die kleinen Besucher kamen besonders während der ersten Stunden auf ihre Kosten. Für die älteren Gäste wurde es am Nachmittag mit Musik chillig. Erst überzeugte Wicked Whale Frontsänger Ole, dann verzauberten Jule & Nuri, die Gewinnerinnen der Casting Show „Dein Song 2023“, mit ihren einzigartigen Stimmen die Gäste. Zur Happy Hour übernahmen die Rheinriff Residents Unxpected das Zepter bevor Nizo den Abend ausklingen ließ. „Es wäre schön, wenn wir am letzten Tag der Sommerferien für unsere Besucher noch einmal ein Highlight setzen können“, sagte Dietrich.

Vor der Halle war das Einsatzfahrzeug der Feuerwehr Meerbusch der erste Partner, der die Besucher erwartete und bei den Kindern gleich große Begeisterung hervorrief. Getrieben von Neugier kletterten sie in den Wagen und sahen sich alles genau an. Wer ein wenig Kraft mitbrachte, konnte auch einige der Geräte ausprobieren. Eine Gelegenheit, die Alexander Li sofort ergriff. Gekonnt ergriff er mit dem hydraulischen Spreizer eine Wasserflasche, die auf einem Pylonen stand und setzte sie auf einen anderen Pylonen ab. „Das war gar nicht so schwer“, urteilte er.

Auf der Bühne in der Workzone zeigten die Gardetanz-Mädchen der KG Blau-Weiß Büderich 1958 in einem Workshop erste Schritte des Gardetanzes und wurden wenig später von den Hip Hoppern der JC Academy abgelöst, die nicht nur den Kindern ein wenig Breakdance beibrachten. „Da fühle ich mich, als ob ich wieder jung wäre“, sagte ein Besucher begeistert und wippte eifrig mit. Die St. Sebastianus Schützenbruderschaft nutzte die Gelegenheit, sich zu präsentiern und zu beweisen, dass die Vorurteile, mit denen Schützen häufig zu kämpfen haben, nicht stimmen. „So ein Nachbarschaftsfest ist eine gute Möglichkeit, mit Menschen ins Gespräch zu kommen. Wir können zeigen, dass es in Meerbusch viel Leben und Gemeinschaft gibt“, sagte Andre Klang, stellvertretender Geschäftsführer der Schützen.

Das Angebot des Nachbarschaftsfestes war bis auf die Surfkurse komplett kostenfrei. Es gab aber die Möglichkeit, Spenden zugunsten des Vereins Meerbusch hilft abzugeben. Der Verein war auch selber bei dem Fest vertreten, baute Dosentürme mit den Kindern und bastelte Buttons. „Es ist eine schöne Idee, dass die Vereine sich hier vorstellen können. Und die Location ist toll“, meinte Christina Pavia, stellvertretende Vorsitzende des Vereins.