Vereine in Meerbusch Wie vor 60 Jahren Grün-Weiß-Rot entstand

Büderich · Anfangs waren nur Leichtathleten in dem Büdericher Verein. Inzwischen spielt die Hälfte der gut 1250 Mitglieder Tennis.

Im Gründungsjahr 1964 besuchten die Büdericher Leichtathleten ihren Patenverein, den Hamburger SV.

Foto: GWR

Ein früherer Handballer des Hamburger SV gründete am 16. Juni 1964 Grün-Weiß-Rot (GWR) Büderich. Karl-Heinz Schnoor war damals aus dem hohen Norden nach Meerbusch gezogen. Gemeinsam mit 16 weiteren Mitgliedern rief er den neuen Verein ins Leben, dessen Vorsitz er auch gleich übernahm. Die Idee, einen neuen Sportverein zu gründen, war damals aus einer Unzufriedenheit der Büdericher entstanden. „Viele wollten gerne Leichtathletik treiben, doch das vorhandene Angebot war gering. Deshalb haben die Gründungsmitglieder ihr Glück selbst in die Hand genommen“, sagt der aktuelle Präsident David Pluhm.

Aus dem kleinen GWR Büderich ist 60 Jahre später ein stattlicher Breitensportverein geworden. Insgesamt treiben dort aktuell mehr als 1250 Mitglieder Sport, davon sind rund 700 unter 18 Jahren. Am Samstag, 24. August, ab 13 Uhr feiert Grün-Weiß-Rot auf der Tennisanlage am Hülsenbuschweg 51 sein großes Fest zum 60-jährigen Bestehen. Tickets für 12 Euro unter www.gwr.de und für 14 Euro an der Tageskasse (bis 16 Jahre frei).

Gründungsvater Schnoor sorgte in den Anfängen auch für eine Freundschaft zwischen dem großen Hamburger SV und dem kleinen Verein am Niederrhein, die lange Zeit mit gegenseitigen Besuchen und gemeinsamen Wettkämpfen gepflegt wurde. „Wir haben unser Jubiläum zum Anlass genommen, uns wieder bei den Hamburgern zu melden und würden die Freundschaft in Zukunft gerne wieder aufleben lassen“, sagt Pluhm.

Nach dem Start mit der Leichtathletik wuchs schnell das Interesse an weiteren Sportarten. So entstand zwei Jahre nach der Gründung nicht nur die Hockey-, sondern auch die Schwimmabteilung, die ihren Betrieb im neuen Hallenbad in Büderich aufnahm. Mit der steigenden Mitgliederzahl schlossen sich auch viele Tennisbegeisterte dem Verein an. Sie starteten 1969 nach der Fertigstellung von zunächst vier Plätzen am Hülsenbuschweg ihren Spielbetrieb. Mit der Initiierung einer Fußballabteilung (1971), die inzwischen nur noch als Hobbyrunde besteht, war die Entwicklung der Abteilungsstruktur abgeschlossen.

Die Mitgliederzahlen lagen damals bei rund 700. Zu Beginn verbuchten die Leichtathleten den größten Zuspruch. Jedoch ließ ab 1974 das Stadion am Eisenbrand wegen zu geringer Kapazität keine Großveranstaltungen mehr zu. Das Interesse an Laufen, Werfen und Springen ebbte daraufhin ab, die Abteilung schrumpfte mehr und mehr und zählt heute nur noch gut 80 Mitglieder.

Schwimmabteilung
trainiert im Meerbad

Etwas größer geworden ist hingegen die Schwimmabteilung. Sie zählt rund 70 Mitglieder, die allerdings nicht an sportlichen Wettkämpfen teilnehmen. Der Schwerpunkt liegt im Büdericher Meerbad auf dem Schwimmunterricht und dem Training. Abteilungsleiterin ist seit mehr 40 Jahren Heidi Guhl, die in ihrer aktiven Zeit mehrmalige deutsche und Europameisterin wurde. Neben Guhl gab es noch drei weitere prominente Sportler, die bei GWR aktiv waren. Der frühere Dreispringer Peter Bouschen war viermaliger Deutscher Meister und landete bei den olympischen Spielen in Los Angeles 1984 auf dem fünften Platz. Jamilon Mülders lief einst für das Hockeyteam von Grün-Weiß-Rot auf. Er wurde dann 2002 in Malaysia mit den deutschen Herren Weltmeister, trainierte später das deutsche Damen-Nationalteam und wurde 2022 als Interimscoach der holländischen Frauen-Auswahl Weltmeister. Und schließlich entstammt auch die 50-fache Hockey-Nationalspielerin Katrin Eidinger dem GWR-Nachwuchs.

Mit fast 750 Mitgliedern ist die Tennisabteilung mittlerweile die größte des Vereins. Acht Ascheplätze zählt die Anlage am Hülsenbuschweg inzwischen. In den Wintermonaten können die Mitglieder in der Allwetter-Traglufthalle die auf drei Courts aufgebaut wird, ihren Sport ausüben. GWR würde seine Anlage gerne um vier Außenplätze erweitern und auch eine neue Halle errichten. Der Club hat deshalb bereits eine Bauvoranfrage bei der Stadt eingereicht.

Umringt von den Bundesligavereinen aus der näheren Umgebung – dem Düsseldorfer HC, Schwarz-Weiß Neuss und dem Crefelder HTC – entwickelte sich auch die GWR-Hockeyabteilung in der jüngsten Vergangenheit hervorragend.