Interview Daniel Pennart Der Prinz hofft darauf, nächstes Jahr mit seiner Tochter auf der Bühne zu stehen

Nierst · Daniel Pennart ist Prinz der Nierster Karnevalsgesellschaft „Kött on Kleen“. Doch feiern wird er wohl erst 2023.

Prinz Daniel wird in diesem Jahr nicht feiern.

Foto: RP/Anke Kronemeyer

Eigentlich würde Daniel Pennart, der Prinz der Nierster Karnevalsgesellschaft „Kött on Kleen“, in diesen Tagen gar nicht mehr aus seinem Prinzen-Ornat herauskommen, würde von einer Sitzung zur nächsten fahren, feiern, jubeln, das närrische Volk begrüßen. Aber: Nix da, der Kalender ist leer. Kein Karneval in diesen Zeiten. Mittlerweile ist es nicht nur die Corona-Pandemie, die unbeschwertes Karneval feiern unmöglich macht. Noch bedrückender ist der Krieg in der Ukraine. „Es ist so traurig und unbegreiflich, was dort passiert“, sagt Daniel Pennart am Freitagmorgen am Telefon. Dieses Interview liegt da bereits einige Tage zurück.

Wir befinden uns vor dem karnevalistischen Wochenende, dem Höhepunkt eigentlich für einen Prinzen und sein Gefolge. Wie sieht Ihr Kalender aus?

Daniel Pennart: Der ist leider leer, kein Termin. In der Woche habe ich ganz normal gearbeitet, Rosenmontag haben wir aber frei bekommen, wie sonst auch.

Was hätten Sie normalerweise gemacht in diesen jecken Tagen?

Daniel Pennart, Prinz der Karnevalsgesellschaft „Kött on Kleen“, hat sein Ornat nur für das Foto angelegt.

Foto: RP/Anke Kronemeyer

Pennart: Am Donnerstag wäre der Altweibersturm am Rathaus in Büderich gewesen – das haben wir vorgezogen und pünktlich am Donnerstag als Video veröffentlicht.

Nur Sie als Kött on Kleen?

Pennart: Nein, da waren natürlich wie sonst auch die anderen Meerbuscher Karnevalsvereine dabei: Blau-Weiss Büderich, die Büdericher Heinzelmännchen und die KG Fettnäpke aus Osterath.

Und dann – wie wäre das Wochenende weiter gegangen?

Pennart: Am Freitag wäre Richtfest der Wagen für unseren Rosenmontagszug gewesen, am Samstag hätten wir beim Kinderumzug in Lank-Latum teilgenommen, abends wäre unser Kostümball und am Montag dann unser toller Rosenmontagsumzug gewesen.

Über den müssen wir jetzt mal reden: Stimmt es, dass sie da wirklich direkt nach dem Start um 9.15 Uhr den ersten Schnaps trinken?

Pennart: Jaaaaa…

Und bis zum Zug-Ende gegen 17.30 Uhr noch weitere?

Pennart: Na ja, zwischendurch machen wir auch mal Pause, essen ein Brötchen oder trinken etwas Alkoholfreies. Also alles nicht ganz so schlimm.

Weil der Tag ja nicht mit dem Zug endet?

Pennart: Genau, denn abends verputzen wir ja die Bratwürste, die der Pajas tagsüber eingesammelt hat.

Ach, das wäre wirklich ein tolles Wochenende für Sie alle gewesen. Also sind Sie entsprechend traurig?

Pennart: Na klar, aber wir möchten auch in diesen Zeiten Frohsinn verbreiten und haben darum immer mal wieder lustige Videos für die Social-Media-Kanäle gedreht.

Wer war bei den Videos dabei?

Pennart: Meine Minister und ich.

Das sind?

Pennart: Mein Vater Günter, der ja in der Session 2013/14 Karnevalsprinz war, mein Bruder Fabian, Cedric und Fabian Vetter, Dennis Tack und Michael Domhan.

Jeder hat seine Aufgabe?

Pennart: Genau. Der eine ist Transportminister, muss also die Taxis organisieren. Der Finanzminister kümmert sich um die Kasse, der nächste ist für die Social-Media-Kanäle zuständig, der andere ist Tanzminister, der nächste ist für unsere Fitness zuständig, und der Versorgungsminister muss sich um Essen und Trinken kümmern.

Apropos Finanzen und Kasse: Muss der Karnevalsprinz von Nierst viel eigenes Geld mitbringen?

Pennart: Ein bisschen schon. Er muss das Ornat besorgen, Orden, Pins, gesellige Abende und die Anzüge für die Minister – das kostet alles Geld.

Haben Sie dafür Unterstützung?

Pennart: Na klar, es gibt vom Verein einen Zuschuss, und die Minister beteiligen sich auch. Aber es kommen trotzdem ein paar tausend Euro zusammen.

Das Ornat gehört dann Ihnen?

Pennart: Nein, das habe ich mir für zwei Jahre bei Hintzen in Korschenbroich geliehen.

Gleich für zwei Jahre?

Pennart: Genau, ich bleibe ja auch im nächsten Jahr der Prinz von Nierst.

Dann aber hoffentlich mit Terminen...

Pennart: Exakt – und weil meine Tochter Lea schon jetzt designierte Kinderprinzessin ist, dann auch mit ihr auf der Bühne.