Meerbusch sagt Ja zu Japan
Zusammen mit Düsseldorf startet die Stadt eine Solidaritätsaktion.
Büderich. Ein Erdbeben der Stärke 9,0. Dann ein Tsunami und Störfälle in mehreren Atomkraftwerken. Der 11. März stürzte Japan in eine tiefe Krise. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) ist seither um 3,7 Prozent gesunken, und auch zwei Monate später sind die Kraftwerke noch immer nicht unter Kontrolle gebracht. Wie am Freitag bekannt wurde, tritt Masataka Shimizu, Chef des Betreibers Tepco, zurück.
Die Situation in Japan ist nach wie vor angespannt. Umso schlimmer sei es, dass die Menschen hier in Deutschland immer weniger davon mitbekommen würden, sagt Landrat Hans-Jürgen Petrauschke. „In der Zeitung liest man kaum noch etwas über die Katastrophen in Japan. Das sollte aber nichts an unserer Betroffenheit ändern.“
Um dieses Mitgefühl zu demonstrieren sowie anlässlich des 150-jährigen Bestehens der deutsch-japanischen Freundschaft, starteten Meerbusch und Düsseldorf am Freitag in Büderich eine Solidaritäts-Kampagne für Japan. Ein eigens dafür entworfenes Plakat mit dem Slogan „Ja zu Japan“, das ab Dienstag überall in Meerbusch und Düsseldorf zu sehen ist, wurde vorgestellt. Unterstützt wird die Aktion von der Rheinbahn und der Wall AG. „Wir wollen vorrangig ein Signal setzen, aber auch zur Solidarität aufrufen“, sagt Bürgermeister Dieter Spindler.
Das Plakat zeigt die Japanische Flagge auf eine ganz besondere Art: Der rote Punkt der Flagge besteht aus einer 150-fachen Wiederholung des Wortes „Japan“, wobei das „Ja“ von Japan graphisch hervorgehoben wurde. Der Titel „Ni-Hon“ (Land der aufgehenden Sonne) ist in goldenen Buchstaben gedruckt.
Der Entwurf stammt von Wilfried Korfmacher, Professor an der Fachhochschule (FH) Düsseldorf, seiner Studentin Constanze Pfleiderer und Designer Daniel Stoffels. Die Idee dazu sei in einem Kurs an der FH entstanden. „Schon nach dem 11. September 2001 haben sich viele Studenten nach der Katastrophe in den USA für Hilfseinsätze engagiert. Diesmal war es nicht anders. So kam es zu diesem Projekt“, erklärt Korfmacher.
Die FH wird ebenfalls am Montag die dann in Düsseldorf beginnende Japan-Woche eröffnen — ein einmaliges Ereignis mit Vorträgen, Workshops und Ausstellungen.
Meerbusch wird in etwa zwei Wochen einen offenen Japan-Kreis veranstalten, wo über weitere Aktionen für Japan beraten wird. „Viele bereits früh geplante, eher fröhliche Veranstaltungen haben wir aufgrund der jüngsten Geschehnisse in Japan vorläufig zurückgestellt“, sagt Spindler. Eine Fahrradtour oder Wanderung mit Japanroute im Sommer sei jedoch schon angedacht.