Schulen in Meerbusch So lief der Schulstart unter Corona-Regeln
Trotz steigender Inzidenzzahlen und sinkender Temperaturen blicken die Meerbuscher Schulleiter optimistisch in die Zukunft.
Meerbusch. 40 i-Pads liegen unbenutzt in der Maria-Montessori-Gesamtschule. Sie müssen noch eingerichtet werden, die Schule darf das selber nicht. Stünde in naher Zukunft ein Lockdown an, würden die i-Pads weiterhin unbenutzt liegen bleiben. „Das ist ein Problem. Wir bereiten uns trotzdem bestmöglich auf digitalen Unterricht vor“, sagt Schulleiter Klaus Heesen. Ob es so weit kommt, könne im Moment nur spekuliert werden.
Bis dahin versuchen Lehrer und Schüler, die Corona-Schutzmaßnahmen so penibel wie möglich einzuhalten. Dazu gehört trotz der sinkenden Temperaturen auch das regelmäßige Lüften. Alle 20 Minuten mit weit geöffneten Fenstern, am besten fünf Minuten lang, das empfiehlt das Umweltbundesamt. Um das einhalten zu können, mussten die Fenster der Maria-Montessori-Gesamtschule erst einmal richtig eingestellt werden: „Wir hatten sie in Kippfunktion, jetzt können wir sie ganz öffnen und richtig lüften“, sagt Heesen. Das sei wegen der angenehmen Temperaturen am ersten Schultag kein Problem gewesen.
Am Mataré-Gymnasium hätten Schüler der sechsten Klasse sogar darum gebeten, die Fenster während der gesamten Unterrichtsstunde offen zu lassen, berichtet Schulleiter Christian Gutjahr-Dölls. „Die machen das ganz toll und halten sich an alle Regeln.“ Mobile Endgeräte gibt es an der Schule zwar noch nicht — die sollen erst im November ankommen — aber ein Konzept für digitalen Unterricht im Lockdown schon. Auch auf Personalausfälle ist Gutjahr-Dölls vorbereitet. Regelmäßig werden er und seine Kollegen getestet. „Im Fall einer Corona-Erkrankung greifen Mechanismen, die wir vorher vereinbart haben“, sagt er. Dass es einen zweiten Lockdown geben wird, kann sich der Schulleiter nicht vorstellen. „Die Politiker setzen alles daran, die Schulen so lang wie möglich offen zu lassen.“
Kurze Bewegungsspiele
in den Lüftungspausen
Damit den Grundschülern der Martinus-Schule während der Lüftungspausen nicht kalt wird, sind Schulleiterin Anne Weddeling-Wolff und ihre Kollegen kreativ geworden. Die Zeit nutzen sie für kurze Bewegungsspiele: „Das tut den Kinder auch unabhängig vom Lüften ganz gut“, sagt Weddeling-Wolff. Vorher habe sie die Eltern informiert, ihren Kindern einen Extra-Pullover mitzugeben „Jetzt ist Zwiebellook angesagt.“ Um den Winter mache sie sich keine Sorgen, denn trotz regelmäßiger Stoßlüftungszeiten sinke die Temperatur im Raum nur um zwei Grad.
Auch der Sportunterricht kann an der Grundschule stattfinden, weil die Halle gelüftet werden kann. „Zurzeit klären wir die Abläufe des Händewaschens“, sagt die Schulleiterin. Da das Händewaschen im Klassenzimmer zu aufwendig war, werden jetzt in der Sporthalle Seifenspender angebracht. „Dann sind wir bestens gewappnet“, sagt sie.
An der Eichendorff-Schule sieht das anders aus. Regulärer Sportunterricht ist sowieso nicht möglich, da die Sporthalle gerade renoviert wird. Die Kinder machen „Hofsport“ auf dem Schulgelände und kommen damit bestens klar. Auch gelüftet wurde vorher schon so, wie es jetzt empfohlen wird. „Bei uns läuft eigentlich alles wie vorher“, sagt Schulleiterin Martina Arntjen. Erweitert wurden die Lüftungspausen nur um Bewegungsspiele, zwischendurch singen die Lehrer mit ihren Schülern ein Lied. „Das gefällt vor allem den Kleinen ganz gut“, sagt sie.
Auch an der Pastor-Jacobs-Schule musste nicht viel verändert werden. Gelüftet wurde vor der Herbstferien schon regelmäßig, auch jetzt stehen die Fenster in vielen Klassenräumen den ganzen Tag offen. Die Kinder verhalten sich vorbildlich: „Wir tun alles, damit es nicht zu einem zweiten Lockdown kommt“, sagt Schulleiterin Kerstin Manteufel.