Schützenfest der St. Sebastianus Brüderschaft 1100 Schützen huldigen dem Königspaar

Die Schützen der St.-Sebastianus-Bruderschaft versetzten Büderich am Pfingsmontag in Freudentaumel.

Schützenkönig Rainer I. Höterkes mit seiner Königin Heike in bester Feierlaune. 

Foto: Hans-Juergen Bauer (hjba)

Die große Parade am Pfingstmontag mit rund 1100 Schützen und Musikern ist für die Bevölkerung der prachtvolle Höhepunkt des Schützenfestes der St. Sebastianus-Schützenbruderschaft Büderich gewesen. Am Nachmittag klingen die ersten Signale über die Dorfstraße. Hufgetrappel verrät, dass Oberst Mattias Schneiders die Front des Regimentes zur Großen Pfingsparade abreitet, um den Majestäten Meldung zu machen. In schneidigem Ton berichtet der Offizier seinem König Rainer I. Höterkes am Eingang des Pfarrgartens, dass die Truppen zur Frontabnahme bereit sind.

Huldvoll schreitet das Königspaar Rainer I. und Heike Höterkes nun die Dorfstraße entlang. Die Damen haben diesem Moment entgegengefiebert, sie tragen an diesem Nachmittag ihre schönsten Kleider. Hinter ihnen reihen sich Jungkönig Jens Rademacher und Ehrenkönig Bernd Schumacher Adams, die vier Ministerpaare, der Vorstand und etliche Ehrengäste ein. Wie eine Prozession zieht die Gruppe hinter der Königsstandarte her und passiert Kompanie um Kompanie. Besonders stolz ist der Jägerzug Waidmannsheil als Königskompanie. Die Anführer der einzelnen Teilzüge und Kompanien grüßen mit gestrecktem Säbel oder angelegter Hand, und der König grüßt seine Schützen ebenso würdevoll zurück.

Zum ersten Mal darf Marcel Hermes an der Spitze des Husarenbataillons seinem König die Ehre erweisen. Der Blaue Husar ist erst am Morgen zum Major und Zugführer befördert worden. Ebenfalls frisch befördert grüßt ein strahlender Nico Neuville ganz am Ende seines Regimentes als Kommandeur der Artillerie, die mit den von Pferden gezogenen Kanonen einen eigenen Zug des Regimentes ausmacht. Neuville kann gut nachvollziehen, wie stolz Rainer I. bei der Frontabnahme sein muss, denn im Jahr 2016 war der Artillerist selbst an dessen Stelle. Brandneu sind allerdings die Eindrücke für seine Frau Daniela. Sie sitzt zum ersten Mal in Uniform auf einem der Gespanne, um auch einmal in den aktiven Dienst hineinzuschnuppern. Jetzt fiebert sie ihrer ersten Pfingstparade entgegen. Verfahren kann sich die Artillerie nicht, denn im Festgottesdienst verteilte Präses Michael Berning den „Wertekompass” an jeden Schützen. Das technische Gerät war eine Idee des St. Sebastianus-Fahnenzuges, der traditionell immer vorn an der Spitze des Regimentes zu finden ist.

Auch für Jochen Wierichs ist diese Parade besonders: Zum 67. Mal reitet der 80-Jährige nun auf seinem Pferd mit dem Reiterverein durch Büderich. Dafür wurde dem wackeren Schützen am Montag die Fürst-Salm-Reifferscheidt-Medaille des Bundes überreicht. Präsident Peter Gröters fehlten dabei fast die Worte. Denn der Schützenbruder ziehe ja schon länger im Festtreiben mit, als der Vorsitzende an Lebensjahren zählte, stellte Gröters bei der Lobrede fest. Noch länger dabei sind der Armbrustschütze Willy Wienands und Willi Zanders von der Gesellschaft Jägerlust, die in der Festversammlung den Jubelorden für 70 Jahre Mitgliedschaft erhielten. Für Günther Körschgen und Hans Küppers nahmen Stellvertreter die Ehrung entgegen. Alle vier sind seit der Wiederbegründung der Sebastianus-Bruderschaft nach dem Krieg 1949 aktiv dabei. Kein Wunder, dass im Zelt noch viele Glückwünsche ausgesprochen wurden. Bezirksbundesmeister Andreas Kaiser war außerdem ins Zelt gekommen, um mit Hans Olligs den langjährigen Chronisten der Marine-Kompanie mit dem Hohen Bruderschaftsorden auszuzeichnen.