Polizei in Meerbusch Stadtwerke warnen vor falschen Mitarbeitern
Meerbusch · In Meerbusch sind aktuell Betrüger unterwegs, die sich als Mitarbeiter der Stadtwerke ausgeben, um vor allem ältere Menschen zu bestehlen. Der Energieversorger informiert, wie man seine Mitarbeiter erkennt – und unter welchen seltenen Umständen sie wirklich Zugang zur Wohnung brauchen.
(dsch) Derzeit sind Betrüger in Meerbusch unterwegs, die sich als Mitarbeitende des örtlichen Wasserwerks ausgeben. Davor warnen die zuständigen Stadtwerke Meerbusch-Willich. Unter falschem Vorwand erschleichen sich die bislang unbekannten Täter den Zugang zu Wohnungen und stehlen dort Geld oder Wertgegenstände. Als Opfer werden zumeist gezielt ältere Menschen ausgesucht.
Eine Masche, die häufig genutzt wird und auch Erfolg hat: Die Täter erzählen von einem Rohrbruch oder einem anderen Schaden auf der Straße und verlangen Einlass. Roland Birkmann, Abteilungsleiter Gas und Wasser bei den Stadtwerken, klärt auf: „Ist eine Hauptwasserleitung auf der Straße defekt, dann brauchen unsere Kollegen keinen Zugang zu Wohnungen. Wir schließen die Absperrungen auf der Straße.“ Allein wenn eine Reparatur länger dauert, klingeln die Stadtwerke an den betroffenen Haustüren und informieren, wie lange das Wasser voraussichtlich nicht zur Verfügung stehen wird. Dabei weisen sich die echten Teams des Versorgungsunternehmens aber aus – sie tragen einen Firmenausweis mit Foto bei sich, um sich zu identifizieren. In einem solchen Fall müssen sie die Wohnung der Kunden nicht betreten.
Mitarbeitende der Stadtwerke bitten ansonsten nur in zwei Situationen um Zutritt zur Wohnung: beim Zählerwechsel und bei der Zählerablesung. „Den Zähler wechselt der Energieversorger immer nur mit einem vorab vereinbarten festen Termin, sodass sich die Kundinnen und Kunden auf den Besuch einstellen können“, heißt es von den Stadtwerken. Für die Jahresabrechnungen ist ein Ableser im Stadtgebiet unterwegs. In einer Pressemeldung kündigen die Stadtwerke den Namen des Mitarbeiters und den Zeitraum an, in dem er in Meerbusch unterwegs ist. Auf der Website www.stadtwerke-meerbusch.de finden die Kund:innen zudem ein Foto des Ablesers, um sich sicher sein zu können, die richtige Person ins Haus zu lassen.
Als wichtigste Sicherheitsmaßnahme empfehlen die Stadtwerke, sich stets den Dienstausweis mit Namen und den Personalausweis mit Lichtbild zeigen zu lassen – und die Dokumente in Ruhe zu prüfen. Allein die Aufmerksamkeit der Bürger könne die Betrüger schon zum Aufgeben bringen. Zudem können sich die Kunden, sollte noch Unklarheit bestehen, telefonisch rückversichern. Wochentags zwischen 8 und 17 Uhr sind die Stadtwerke unter 02159 91370 zu erreichen, außerhalb dieser Zeiten unter 0800 8101102. Unter diesen Nummern kann die Identität des Mitarbeiters und die Rechtfertigung von dessen Besuch bestätigt werden. „Jeder Kollege der Stadtwerke wird Verständnis dafür haben, wenn Sie um einige Minuten für ein Telefonat bitten und in der Zeit die Türe schließen“, heißt es vom Energieversorger.
Und auch von einer zweiten Masche wird derzeit immer wieder berichtet. „Ein Anrufer mit Kölner Nummer gibt sich als Stadtwerke-Mitarbeiter aus, fragt nach der Kundennummer und behauptet, der aktuelle Vertrag müsse geändert werden“, sagt Eric Fingas, Leiter der Abteilung Kundenlösungen Privat und Gewerbe. Als Gründe für die notwendige Vertragsanpassung geben die Betrüger den Anstieg der Mehrwertsteuer bei Gas an sowie die Einführung einer CO2-Steuer.
„Das ist schlichtweg gelogen“, sagt Eric Fingas, „denn Veränderungen bei Preisbestandteilen wie Steuern machen keinen neuen Tarifvertrag notwendig.“ Auf der Homepage www.stadtwerke-meerbusch.de sind zudem weitere Informationen und Ratschläge für Kunden zum Thema Betrüger und ihrem Vorgehen zusammengefasst.