Parteiloser Kandidat Der Strümper Thomas Dzulko möchte Bürgermeister werden
Als parteiloser Kandidat möchte der 54-Jährige mit seiner Bewerbung deutlich machen, dass die Menschen im Mittelpunkt stehen.
Noch genießt Thomas Dzulko die Ruhe und geht mit seiner französischen Bulldogge Cäsar spazieren. Aber das wird sich bald ändern, denn der 54-Jährige kandidiert am 13. September für das Amt des Bürgermeisters der Stadt Meerbusch. Parteilos und ohne die Unterstützung irgendeiner Fraktion, wie er betont. „Mein Wahlkampfteam sind Familie, Freunde und Bekannte.“ Zum einen ein Kernteam mit acht Spezialisten sowie ein erweitertes Team, zu dem „Meerbuscher verschiedener sozialer Schichten zwischen 15 und 85 Jahren“ gehören.
Mit seiner Bewerbung möchte Dzulko, der „mit Herz und Leidenschaft“ ins Rennen geht, ein Zeichen setzen: „Überall herrscht Parteienverdruss, und viele Wähler – auch in Meerbusch – wünschen sich eine Persönlichkeit, die nicht im politischen Betrieb verhaftet ist.“ Für ihn stehe nicht die Partei, sondern der Mensch im Mittelpunkt. „Mittlerweile gibt es in vielen Kommunen parteilose Bürgermeister – warum nicht auch in Meerbusch?“, fragt Dzulko, der in Wuppertal geboren wurde und seit 1998 in Strümp lebt.
Seitdem habe er sich „obwohl nur hobbymäßig, dennoch sehr intensiv“ mit der Meerbuscher Kommunalpolitik beschäftigt. Sein Fazit: „Politiker aus allen Meerbuscher Fraktionen haben in den vergangenen Jahren viele gute Ideen eingebracht und vieles zum Positiven verändert. Dafür meinen allergrößten Respekt.“ Er selbst möchte sich jedoch für eine transparentere Politik stark machen. „Ich möchte die Zukunft der Stadt Meerbusch gemeinsam mit den Bürgern gestalten.“
Entsprechende Erfahrungen hat der Vater zweier erwachsener Kindern in seiner Arbeit in mehreren Sportvereinen
gesammelt.
„Ich kann auf über 20 Jahre ehrenamtliche Tätigkeit in Meerbusch zurückblicken, habe in dieser Zeit eine Menge tolle Menschen kennengelernt, und die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit verschiedenen Bürgervereinen hat mir immer sehr viel Freude bereitet“, sagt Dzulko. Er fühle sich in Meerbusch zu Hause. „Ich möchte die Zukunft der Stadt gestalten und die wichtigen Traditionen der einzelnen Stadtteile bewahren. Ich trete aus absoluter Überzeugung und mit großer Leidenschaft für dieses Amt in Meerbusch an.“ Die jetzt schon wichtigen Themen Bildung, Kinderbetreuung, Klimaschutz, Verkehr und Wohnen werde er nach seiner Wahl vorantreiben. Außerdem will er als Bürgermeister etwas gegen die Alters-Einsamkeit tun sowie Sport- und Kulturangebote optimieren. „Meerbusch ist eine Stadt der Sportler. Die Vereine würden gerne mehr Sportaktivitäten anbieten, aber die Hallen platzen buchstäblich aus allen Nähten.“
Seine politischen Ambitionen – konkret wurde die Idee mit der Kandidatur in den vergangenen neun Monaten – hat der Manager bereits mit seinem Arbeitgeber, die Deutsche Post/DHL, besprochen. „Da ist alles geklärt“, erzählt Dzulko. Seine Website ist fertig (www.thomas-dzulko.info), im Sommer beginnt der aktive Wahlkampf mit Infoveranstaltungen in allen Stadtteilen. Das alles finanziert Dzulko privat. Und Silvester hat er auf das, was ihn 2020 erwartet, angestoßen: „Das wird auf jeden Fall ein besonderes Jahr“, sagt er. „Ich weiß, was auf mich zukommt, und ich kann nur sagen: Ich freue mich darauf.“
Bislang haben mit Marcel Winter (parteilos, aber auf dem Ticket der Grünen) und Karl Trautmann (FDP) erst zwei Meerbuscher ihre Kandidatur offiziell bekanntgegeben. Die großen Fraktionen CDU und SPD halten sich noch bedeckt. Zu seinen Konkurrenten und seiner politischen Orientierung will sich Dzulko nicht äußern. „Ich fokussiere mich auf meine Arbeit“, sagt er. Nur so viel: „Ich beziehe klar Stellung gegen Fremdenfeindlichkeit, Rassismus, Rechtsextremismus und Antisemitismus, wurde christlich erzogen und lebe auch nach diesen Werten.“ Ob er sich Chancen ausrechnet? Dzulko: „Wenn ich keine Chancen hätte, würde ich nicht antreten.“