Tipps der Meerbuscher Feuerwehr So bleibt die Weihnachtszeit brandfrei
Meerbusch · Zur Adventszeit gehören für viele auch Kerzen und offenes Feuer. Damit die gemütliche Festtagsstimmung dieser Wochen sich nicht in einen Zimmerbrand entwickelt, hat die Meerbuscher Feuerwehr einige Sicherheitstipps gesammelt – die beginnen schon vor dem Entzünden der ersten Kerze.
Wenn es draußen dunkel ist, sollen Kerzen und Lichter für Stimmung und Gemütlichkeit sorgen. In der Advents- und Weihnachtszeit zünden daher zahlreiche Menschen in ihren Wohnungen Kerzen an. Statt besinnlicher Atmosphäre kann das aber auch zum Brandrisiko werden: „Jedes Jahr ereignen sich in Deutschland in der Adventszeit zahlreiche folgenschwere Brände, die durch den sorgsameren Umgang mit Kerzen vermieden werden könnten“, sagt Frank Hachemer, Vizepräsident des Deutschen Feuerwehrverbandes (DFV). Auch die Meerbuscher Feuerwehr möchte auf das erhöhte Gefahrenpotenzial im Zusammenhang mit Kerzen, Kränzen, Gestecken und Weihnachtsbäumen aufmerksam machen – und hat einige Tipps gesammelt.
Los geht es mit dem Brandschutz schon beim Kauf: Kunden sollten bereits im Geschäft prüfen, ob die Zweige an Kranz und Gesteck nadeln – ein Zeichen, dass sie trocken sind. Wer einen Kranz selbst bastelt, sollte frisches Tannengrün verwenden. Basis für ein Gesteck sollte ein Drahtgeflecht oder Vergleichbares sein, da sich Steckschwämme sehr schnell entzünden, rät Frank Mohr vom Presseteam der Feuerwehr.
Wenn die Gestecke eingekauft sind, sollten sie standsicher und auf feuerfesten Unterlagen stehen. „Dabei ist es wichtig, die Kerzen auf einem Tropffang aus Metall mit Steckdorn zu befestigen“, sagt Mohr. Nicht nur der Kranz selbst, auch die Umgebung sollte nicht leicht entflammbar sein. Genügend Sicherheitsabstand brauche es beispielsweise zu Vorhängen. Einer der größten Fehler sei es, die Gestecke mit brennenden Kerzen unbeaufsichtigt zu lassen. Auch dürften Kinder niemals alleine mit Kerzen, Zündhölzern und Feuerzeugen spielen, sagt Mohr. Ähnlich wie beim Kauf sollte auch während der Adventszeit die Frische des Gestecks beobachtet werden: „Dürre Kränze und Gestecke brennen besonders schnell“, sagt Mohr.
Spätestens in der kommenden Woche erhält dann auch der Weihnachtsbaum Einzug in die meisten Haushalte. Was für Adventskränze und -gestecke in Sachen Brandschutz gilt, sollte auch beim Weihnachtsbaum beachtet werden, so die Feuerwehr. Beim Kauf sollte der Baum frisch sein und nicht nadeln. Schwere, mit Wasser befüllbare Baumständer erhöhen die Standfestigkeit und halten den Baum länger frisch. Wer echte Kerzen anbringen will, sollte entsprechende Kerzenhalter mit Tropffang verwenden, die zusätzlich Standsicherheit bieten.
Bei einem Brandfall
die Fluchtwege freihalten
Die Kerzen dürften dabei nicht zu nah an benachbarten Ästen platziert werden und auch nicht zu weit abbrennen. Auch darf der Sicherheitsabstand zu beispielsweise Vorhängen nicht vergessen werden. Dass auch hier die Kerzen niemals unbeaufsichtigt sein dürfen, versteht sich von selbst. Für den Brandfall sollten Fluchtwege freigehalten werden, sodass der Raum immer ungehindert verlassen werden kann. Ebenso sollte auch ein Wasserlöscher oder ein mit Wasser gefüllter Eimer bereitstehen, rät die Feuerwehr. „Aufgrund des hohen Brandrisikos rät die Feuerwehr von der Nutzung von echten Kerzen im Weihnachtsbaum ab! Elektrische Lichter sind wesentlich sicherer als ‚echte’ Kerzen“, sagt Mohr. Beim Kauf sollte immer ein Produkt mit Sicherheitsprüfzeichen wie VDE oder GS gewählt werden.
„Falls es doch zu einem Brand kommen sollte, ist es wichtig, Ruhe zu bewahren“, sagt Mohr. Löschversuche könnten mit Wasser – etwa mit einem Putzeimer – oder einen Feuerlöscher unternommen werden. Im Idealfall gebe es diese Vorkehrungen auf jeder Etage eines Hauses. „Erscheint die Gefahr zu groß und sind die Fluchtwege frei, dann sollte man nach draußen fliehen und Fenster und Türen hinter sich schließen“, sagt der Feuerwehrmann. Dann sollte auch der Notruf 112 gewählt werden. In Meerbusch kam es in dieser Adventszeit noch zu keinem solchen Einsatz. Das letzte Mal brannte laut Feuerwehr am 14. Januar 2024 in Osterath ein Weihnachtsbaum. „Grundsätzlich stellen wir fest, dass durch den Einzug von elektrischen Lichtern und den Rückgang von echten Kerzen sowie ein bewusster Umgang der Menschen in der Adventszeit die Einsätze wegen brennender Adventsgestecke oder Weihnachtsbäume sehr selten vorkommen“, sagt Mohr.