Umgang mit Medien lernen Medienscouts an Grundschule in Meerbusch ausgebildet

Meerbusch · Welche Suchmaschinen sind für Kinder geeignet? Welche Regeln sollten im Klassenchat gelten? Antworten auf diese und weitere Fragen sollen geschulte Kinder an ihre Klassenkameraden vermitteln. Das steckt hinter dem Projekt.

An der Martinus-Schule in Meerbusch wurden jetzt Kinder zu Medienscouts ausgebildet. Was sie gelernt haben, sollen sie anderen Kindern weitergeben.

Foto: D. Staniek / Rhein-Kreis Neuss

An der Martinus-Schule in Meerbusch wurden erfolgreich Schülerinnen und Schüler zu sogenannten Medienscouts ausgebildet. Die frischen Medienexpertinnen und -experten sollen ihr Wissen nun an Gleichaltrige weitergeben.

Im Rhein-Kreis Neuss werden schon seit 2015 Medienscouts ausgebildet, nun erstmalig schon an Grundschulen. Verantwortlich für die Ausbildung ist das Kreismedienzentrum mit Unterstützung des Ministeriums für Schule und Bildung NRW und der Landesanstalt für Medien NRW. Zehn weiterführende Schulen haben in diesem Jahr teilgenommen, dazu sechs Grundschulen in einer Pilotphase.

Mit diesem Angebot will das Kreismedienzentrum einen wichtigen Beitrag zur Verankerung von Medienkompetenz sowie auch der Schulentwicklung leisten. Ausgangsfragen an Grundschulen sind: Welche Suchmaschinen sind für Kinder geeignet? Worauf muss man achten, wenn man Fotos verschickt? Welche Regeln sollten im Klassenchat gelten? Johannes Feser, der das Projekt vom Kreismedienzentrum aus koordiniert, erläutert: „Diese und ähnliche Fragen stellen sich auch viele Eltern, sobald ihre Kinder anfangen, digitale Endgeräte zu nutzen. Unser Angebot soll dabei helfen, Themen wie Falschnachrichten, Persönlichkeitsrechte und Cybermobbing in der Schule zu besprechen und zu erklären.“

Im Fokus des Angebots stehe dabei die kindgerechte Vermittlung von Wissen, das von Gleichaltrigen auf spielerische Weise in den Klassen weitergegeben wird. Zusammen mit zwei Beratungsfachkräften der Schule führen die Medienscouts verschiedene Aktivitäten von Elternabenden bis hin zu Angeboten für einzelne Schulklassen durch.

Positive Auswirkungen zeigen sich demnach im Schulalltag. „Die Medienscouts sind an vielen Schulen nicht mehr wegzudenken und spielen eine wichtige Rolle bei der Vermittlung von Medienkompetenz und auch bei der Prävention und dem Umgang mit Cybermobbing“, erklärt Feser. „So hat sich an einigen Schulen der Umgang der Kinder und Jugendlichen untereinander merklich verbessert, seitdem es dort Medienscouts gibt.“ Umso erfreulicher findet er, dass das Projekt jetzt auch in Grundschulen umgesetzt wird und in diesem Kontext bereits einen Grundstein in der Medienerziehung legt.

Petra Heinen-Dauber, Leiterin des Amtes für Schulen und Kultur im Rhein-Kreis Neuss, freut sich über die Ausweitung des Projekts: „Wenn Kinder der dritten und vierten Klassen bereits Tablets und Smartphones benutzen, ist es nur folgerichtig, dass wir ihnen auch beibringen, wie sie sich mit den Geräten sicher und respektvoll im Internet bewegen.“

Neben der Martinus-Schule haben fünf weitere Grundschulen an dem Projekt teilgenommen: die Jakobusschule in Grevenbroich-Neukirchen, die Christoph-Rensing-Schule Dormagen, die Erich-Kästner-Schule Grevenbroich, die St.-Martinus-Schule Uedesheim und die Gemeinschaftsgrundschule Stakerseite Kaarst.

Interessierte weiterführende Schulen sowie Grundschulen können sich ab sofort für die Teilnahme an einer Ausbildung im Jahr 2025 mit einer formlosen Mail an johannes.feser@rhein-kreis-neuss.de oder über dieses Formular bewerben:

(pze akir)